In meinem letzten Beitrag auf diesem Wanderblog hatte ich Euch „angedroht“ vielleicht wieder gelegentlich neue Wanderberichte zu veröffentlichen.
Nun – ihr konntet ja keine Ruhe geben 🙂 .
Also müsst Ihr selbst die Verantwortung dafür übernehmen, dass es nun einen Neuanlauf meiner Homepage gibt.
Ich DANKE Euch für Eure Treue und ermutigenden Zuschriften und ich hoffe, Euch auch auf meinen neuen Wanderseiten begrüßen zu dürfen.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer
Christian
Lieber Besucher,
auch wenn sich jetzt seit dem „Sattental-Vorfall“ (auf den ich nicht mehr näher eingehen möchte), auf meinen Wanderseiten nun seit mittlerweile 2 Jahren kaum mehr etwas tut, gibt es ja doch noch einige Zehntausend Seitenaufrufe pro Monat.
Deshalb möchte ich Euch hier im Wanderblog informieren, dass mein Tourenbuch sowie die Gipfeldatenbank nun nicht mehr Online zur Verfügung stehen.
Die Entwicklung des Tourenbuches, der Gipfelliste und der Datenbanken erfolgte in einer Programmiersprache, die nur wenige Internet-Provider anbieten.
Aus Kostengründen habe ich mich nun aber entschlossen, diesen Dienst einzustellen.
Das Tourenalbum mit den alten Fotoberichten steht aber nach wie vor zur Verfügung und vielleicht finde ich ja gelegentlich wieder etwas mehr Zeit für Wanderblog-Berichte.
Ich wünsche Euch ein schönes, unfallfreies Wanderjahr 2014.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Seit ich vor etwas mehr als 9 Jahren begonnen habe, über meine Bergtouren Buch zu führen, bemühe ich mich auch um eine Bewertung der jeweiligen Wanderung.
Dafür habe ich mich für das österreichische Schulnotensystem entschieden: 1 steht für eine wunderschöne, herausragende Unternehmung, ein „5-er“ für eine miserable Tour, die ich mir auf jeden Fall hätte sparen können.
Häufig ist es bei der Beurteilung gar nicht so einfach, mit nur 5 Noten auskommen zu müssen, vielfach hätte ich mir auch schon Zwischenschritte gewünscht – so ähnlich mag es wohl auch vielen Lehrern gehen.
Bei den jährlichen Wandererlebnissen mit meinem guten Foto- und Bergkameraden Martin habe ich es allerdings immer sehr einfach: Die gemeinsamen Stunden in den Bergen zählen jedes Jahr zu den alpinistischen und/oder fotografischen Höhepunkten des Jahres.
Was macht aber nun eigentlich eine herausragende Wanderung aus?
- Da ist zunächst einmal das Wandergebiet selbst, die landschaftlichen Sehenswürdigkeiten und Ausblicke
- Einen wesentlichen Anteil am Gelingen einer Tour haben natürlich auch die Begleiter
- Das Wetter ist ebenfalls ein wichtiger Punkt
- Und dann sind es auch noch viele kleine, meist nicht planbare Erlebnisse wie unerwartete Tierbegegnungen, üppige Pflanzenvielfalt oder humorvolle Begebenheiten und interessante Erzählungen, die zur besonderen Würze einer Bergtour beitragen
- Eine mehr oder weniger große sportliche Herausforderung – sei es in der Länge der Tour oder auch in der Schwierigkeit – trägt natürlich auch dazu bei, dem Erlebten noch mehr Bedeutung beizumessen
- Für Fotografen spielt das entsprechende Licht natürlich auch eine große Rolle
- Und wird die Wanderung dann auch noch durch eine gemeinsame, fröhliche Einkehr abgerundet, hat man wohl alle Zutaten für ein unvergessliches Erlebnis beisammen
Und ohne Übertreibung darf ich sagen/schreiben, dass bei den Bergtouren mit Martin jedes Jahr alle diese Einzelpunkte zusammenkommen.
Zugegeben: Wir machen es uns in der Regel nicht einfach und es gelingt uns auch so gut wie nie, beim ersten anvisierten Termin zu starten. Natürlich legen wir bereits vorab großen Wert darauf, dass zumindest wettermäßig und lichttechnisch mit guten Voraussetzungen zu rechnen ist. Die Tourenziele sind keine „Allerweltsrouten“, sondern meist nur wenigen Einheimischen vertraut, wenngleich wir heuer mit dieser Tradition – zumindest teilweise – gebrochen haben, indem wir uns dafür entschieden haben, den berühmten Klafferkessel zu durchschreiten.
Auf Grund seiner Größe steigt man sich dort aber auch dann nicht auf die Zehen, wenn Dutzende Wanderer zeitgleich unterwegs sind, obwohl es heute vor allem am Vormittag aber ohnehin überraschend einsam war.
Kennern des Klafferkessels muss man dessen landschaftliche Schönheit und „Ursprünglichkeit“ ohnehin nicht näher beschreiben, diejenigen, die ihn noch nicht kennen, kann man ihn getrost und ohne Übertreibung als eine der größten Naturschönheiten empfehlen, welche die Niederen Tauern zu bieten haben.
Das Tourengebiet
Der Routenverlauf
Parkplatz Riesachfall – Untere Steinwenderalm – Huberalm – Unterer Klaffersee – Rauhenbergsee – Greifenstein – Klafferkessel – Oberer Klaffersee – Breite Scharte – Waldhorntörl – Kapuzinersee – Preintalerhütte – Höllsteig – Riesachfall
Die Tourbeschreibung
Für unseren heutigen (03.08.2013) Besuch im Klafferkessel wählten wir eine wenig bekannte und auch wenig begangene, nicht markierte Route, die zudem dem geübten, trittsicheren Bergwanderer vorbehalten bleibt, der auch die Orientierungssuche im teilweise überwucherten und verwachsenen Steilgelände nicht scheut. Da bei dieser Wanderung „jagdtechnisch sensibles“ Gebiet betreten wird, sollte man keinesfalls zu früh oder zu spät starten und dem Gebiet vor allem auch zur Jagdsaison fernbleiben.
Aus diesem Grund entfällt hier auch eine detaillierte Gebietsbeschreibung, der Waldsteig bis zur Huberalm ist aber ohnehin auch in den Landkarten verzeichnet. Danach folgt wegloses Steilgelände auf dem wir nach einer in üppigen und saftigen Grün leuchtenden Wiese ein Stück von einem (laut Martin etwas „räudigen“) Füchslein begleitet werden, hinauf bis zum Unteren Klaffersee, in dessen Umfeld wir unsere ersten fotografischen Leckerbissen ins Fotoapparat-Gehäuse bekamen.
Vom Unteren Klaffersee leitet uns ein recht gut erkennbares Steiglein weiter – hinauf zum Rauhenbergsee, der westlich vom sehr resptekteinflößenden Rauhenberg begrenzt wird. Südlich des Seekessels erhebt sich der einfacher besteigbare Greifenberg – der Standardgipfel bei der Klafferkessel-Runde von der Gollinghütte zur Preintalerhütte oder umgekehrt.
Beim nächsten Seelein erwartet uns eine kleine Überraschung. Das Gewässer ist noch zur Hälfte von Eis und Schnee bedeckt. Martin wollte umgehend die Tragfähigkeit der kalten Pracht erforschen.
Weiter gehts Richtung Osten, dem aus dieser Perspektive an einen Backenzahn erinnernden Greifenstein entgegen (ja, ja Martin, Du hast ja recht :-)).
Beim nächsten See“lein“ die nächste Überraschung: Gerüchte, wonach ich durch meinen Sprung in diesen See für die Klimaerwärmung verwantwortlich wäre, weise ich entschieden zurück.
Aus der Ferne erkundeten wir die Aufstiegsmöglichkeiten auf den Greifenstein, aber irgendwie war uns nicht ganz wohl zumute angesichts der steilen Grasflanke. Und auch die felsige Schneide wirkte nicht einladender. Also genossen wir – nach Einkühlung unserer von Martin bereits traditionell mitgebrachten „Erfrischungsgetränke„, deren Genuß wir uns nicht auf dem ausgesetzten Gipfel zutrauten – zunächst einmal die wunderbare Aussicht.
Irgendwann aber konnten wir uns nicht mehr vor der sportlichen Herausforderung drücken. Mit gemischten Gefühlen, enormen Respekt und vielleicht auch etwas „Mulmigkeit“ hantelten wir uns im stacheligen Gras über die ausgesetzte, fast senkrechte Schlüsselstelle. Schade, dass wir gerade da keine Zeit hatten, um das eine oder andere Auge auf die Nacktbaderin unter uns zu werfen :-).
Endlich war es geschafft und Martin holte beim Gipfelstoamandl sogleich seine für mindestens 4 Personen reichende, üppige Jause heraus, die wir uns genußvoll munden ließen. Mindestens ebenso prächtig war der großartige, aus dieser Position ungewohnte Ausblick über den weiten seenreichen Klafferkessel im Westen. Im Osten lag der Kapuzinersee unter uns – an ihm würden wir bei unserem Abstieg vom Waldhorntörl vorbeikommen. Überragt wurde der See, dessen vermutliche Namensherkunft mir von Martin erklärt wurde, vom zerklüfteten, zackenreichen, unzugänglichen Nordgrat des Waldhorns.
Nach der kulinarischen Stärkung und Dutzenden Fotos machten wir uns auf den Weg zurück zu den Seen. Für den Steilabschnitt waren wieder ein bis drei Mut-Ansätze erforderlich, erleichtert erreichten wir dann aber schließlich wohlbehalten die Seelandschaft, wo es Martin gelang, mit bloßer Hand 2 Köstlichkeiten aus dem kühlen Nass zu fischen.
Genial war dann Martins nachfolgende Idee, seinen „Fang“ im Schnee tiefzukühlen. Im Gegensatz zum üblichen „Bierverhalten“, wurde die heutige Köstlichkeit mit jedem Schluck noch besser – ganz zum Schluß hatten wir schon fast Eis im Mund.
Die nächsten Wanderschritte nach diesem Hochgenuß waren dann doch ziemlich zaach, zumal uns unsere Route wieder ein Stück bergwärts Richtung Breite Scharte führte. Also nutzten wir die „Beinschwere“ und angenehme Müdigkeit zunächst einmal für eine weitere ausgiebige Fotosession.
Während Martin beim Weiterweg seine Trinkflasche mit Frischwasser auffüllte, was angesichts der teilweise ziemlich warmen Bächlein gar nicht so einfach war, schweifte ich im Umfeld des Oberen Klaffersees umher, um die großartigen Landschaftseindrücke zu genießen. Hatten wir bislang bei unseren Fototouren auf (Super-)Weitwinkel-Objekte gesetzt, werden wir bei künftigen Wanderungen (offiziel wegen der Tierwelt, in Wahrzeit aber wohl wegen einer attraktiven Nackbaderin) wohl auch ein gutes Tele mit im Gepäck haben :-).
Über die weiteren Details dieser Begegnung möchte ich mich aber in Schweigen hüllen – nur soviel: Der Herbst scheint vor der Tür zu stehen (Stichwort „Hoarwechsel“)
In wenigen Schritten haben wir dann den Übergang über die Breite Scharte erreicht. Auf der anderen Seite geht es zunächst ein kurzes Stück über Blockgestein bergab, und hier treffen wir auf das nächste Pelztier: Ein kleines Murmeltier.
Unter uns der Angersee und der Zwerfenbergsee, südöstlich davon die Deichselspitze.
Das sollten aber noch nicht die letzten Seen der heutigen sehr wasserreichen Wanderung bleiben. Denn schon nach dem nächsten Übergang – dem Waldhorntörl – gab es prächtige Tiefblicke auf den Kapuzinersee. Von nun an sollte es heute nur noch bergab gehen. Sehr steil führt der Steig zunächst hinunter – scheinbar aber nicht zu steil für eine Schafmutter mit ihren entzückenden kleinen Lämmern, die nur aus schlacksigen Beinen und einem niedelichen Köpfchen zu bestehen schienen.
Immer wieder suchen die kleinen an Plüschtiere erinnernden Lämmer Schutz unter Mamas Bauch, entweder aus Scheu oder zum Schutz vor der prallen Sonne oder auch um den einen oder anderen Schluck Muttermilch zu genießen.
Vielleicht waren sie auch etwas verängstigt, da mir Martin heute erzählt hat, dass er durchaus gerne einmal gut gemachtes Schaffleisch schätzt.
Wir lassen die Kleinen bald in Ruhe und steigen hurtigen Schrittes am Kapuzinersee vorbei. Ein letzter Blick auf den Greifenstein, dann folgen wir dem Steig, der sich steil aber unschierig in zahllosen Serpentinen talwärts schlängelt.
Nach dem Zusammenschluß mit dem Wanderweg, der vom Lämmerkar zur Klafferscharte führt, ist es nicht mehr weit und schon bald saßen wir im angenehmen Schatten bei einem herrlich zischenden Bier bei der gut besuchten Preintalerhütte, wo der „erste Hausl“ so manche humorige Anekdote zum Besten gab („Kramerl“).
Entgegen unserer Befürchtung, jetzt wieder mit schweren Beinen zu kämpfen zu haben, ging es nach dieser Erfrischung nun erstaunlich entspannt und geschmeidig weiter – Martin demonstrierte mir den berühmten „Spiderman-Gang„, mit dem schon so mancher Wanderer nach einer zünftigen Einkehr talwärts gelaufen sein soll :-).
Vorbei am Riesachsee, wo einige Angler ihr Glück versuchten, während sich ein kleines Stück neben ihnen die prächtigsten Fische amüsierten, wählten wir für den weiteren Abstieg die Abkürzung über die schattige Route des Höllsteigs, der uns nun aber doch noch einmal kräftig zum Schwitzen brachte.
Entlang dem Riesachfall mit seinen herrlichen Kaskaden erreichen wir schließlich wieder den Ausgangspunkt, von wo wir uns für eine Nachbesprechung zu Martins gemütlicher Terasse auf ein „Limetten-Saftl“ begaben.
Wie bereits eingangs erwähnt, war auch die heurige Gemeinschaftswanderung mit Martin wieder ein rundum gelungenes, in Erinnerung bleibendes Erlebnis.
Nachfolgend noch einmal eine stichwortmäßige Zusammenfassung der wichtigsten Stichworte:
- Pelztiere
- Gams
- Fuchs
- Fischreiher zurück nach Weißenbach
- Schlammsee
- Schlüsselstelle Steilaufschwung
- „Breite Scharte“
- Schnee-Robbe
- „Blitzblank“ – Schaum oder?
- Murmeltier
- Lämmer
- Militär-Wanderer
- Frisch-Zisch
- Hoarwechsel – Herbst
- Lindsey
- Kramerl
- Spiderman
- Rudi verkehrt herum
Herzlichen DANK an Martin für die köstliche, großzügige Bewirtung.
Bisherige Gemeinschaftswanderungen mit Martin
- Krügerzinken – 06.08.2008
- Wildkarsee – 08.09.2009
- Stegerkar – Wildkar – Herzmaierkar – 22.08.2010
- Steinkarzinken – Seekarzinken – Sonntagkarzinken – 10.09.2011
- Engelkarspitze – 06.10.2012
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Martin, Rohrmoos-Untertal, Schladminger Tauern, Steiermark, Tourenbericht
Gleich vorweg für alle jene, die nur auf Grund des Beitrag-Titels zu meinem Blog gefunden haben: Ich habe (leider) kein Rezept dafür, wie man in kurzer Zeit sehr reich wird ;-).
Vielmehr geht es um einen Statistik-Wert, den ich heute nach fast 9 Jahren „Tourenbuchführung“ erreicht habe.
Ich habe schon oftmals anklingen lassen, dass ich eigentlich ein „Anti-Sportler“ bin und es mir bei der seit 01.01.2004 geführten Aufzeichnung meiner Wandertouren nicht um irgendwelche Rekorde geht.
Dennoch gab es immer wieder einmal Kennziffern in meiner persönlichen Touren-Statistik, bei deren Annäherung ich zugegebenermaßen schon etwas intensiver darauf geschielt habe.
So zum Beispiel beim Erreichen der 10.000-Kilometergrenze oder auch bei der Besteigung meines 1.000 Gipfels.
Die aktuell durchbrochene „Schallmauer“: Eine Million Aufstiegs-Höhenmeter.
Mit Näherrücken der 1. Million begann ich über die Route und auch die Tourenart zu grübeln, denn ich wollte mir natürlich eine besondere Wanderung für diesen Tag aussuchen.
Und ich denke, ich habe auch wirklich eine anspruchsvolle Route und ein würdiges, symbolträchtiges Wanderziel gefunden: Damals am 1. Jänner 2004 beim Start meiner Tourenaufzeichnungen war es eine Schneeschuhwanderung über das Kemetgebirge auf das Hochmühleck.
Was lag also näher, als auch den einmillionsten Höhenmeter am Weg auf das Hochmühleck zurückzulegen. Und natürlich wieder mit Schneeschuhen, haben sie doch zu meinem Spitznamen „Yeti“ geführt, woraus sich dann die „AlpenYeti-Homepage“ entwickelte.
Wegen der Länge der Tour und der im zentralen Kemetgebirge bereits beachtlichen Schneemengen und der damit verbundenen schweren Spurarbeit wollte ich die Wanderung auf 2 Tage aufteilen.
Tag 1: Die Vorbereitung
Am 13.12.2012 ging es mit Tourenschi direkt von meiner Haustür duch die Öfen zwischen Stoderzinken und Kammspitz über die Rahnstube hinauf zur Viehbergalm. Oberhalb von etwa 1.400 Meter Seehöhe wartet bereits gut und gerne ein Dreiviertelmeter Schnee.
Die Route bis zum Almgelände war bereits gut gespurt, wie schwer es meine Vorgänger gehabt haben, merkte ich dann ab dem Almgelände, als es an mir lag, die weitere Spur Richtung Hochmühleck zu legen. Der lockere Pulverschnee mit Einsinktiefen bis zu 30 cm machte aber große Vorfreude auf die Abfahrt.
Eigentlich wollte ich direkt bis zum Gipfel des Hochmühleck wandern, aber ich kam nicht schnell genug voran, und da am Abend noch eine Weihnachtsfeier auch mich wartete, machte ich ber der „Abfahrtsstelle“ kehrt. In der Regel nimmt man erst hier auf ca. 1.660 Meter Höhe beim Rückweg die Felle ab, weil der weitere Wegverlauf zum Gipfel ziemlich flach verläuft.
Hier also „auf halbem Weg“ machte ich nach knapp 10 Kilometern wieder kehrt, diese Spur würde mir am nächsten Tag gute Dienste am Nachhauseweg leisten.
Tag 2: Die Jubiläums-Tour
Nach einer schönen Weihnachtsfeier am Vorabend und einem köstlichen Frühstück im Hotel Aldiana machte ich mich auf den Weg.
Meine geplante Schneeschuhwanderung sollte mich direkt vom Hotel bei der Grimmingtherme in Bad Mitterndorf im steirischen Salzkammergut über das Kemetgebirge durch die Öfen hinab bis zu meiner Haustüre in Gröbming-Winkl führen.
Ich rechnete mit etwa 7 Stunden Gehzeit, eine Einschätzung die sich nach mehr als 1.000 Höhenmeter und 23 Kilometer als ziemlich richtig herausstellen sollte.
Lediglich das ziemlich kraftraubende völlig unverspurte Teilstück zwischen Hochmühleck und meiner gestrigen „Abfahrtsstelle“ brachte meinen Zeitplan etwas durcheinander, am Ende zeigte die Uhr knapp 7 Stunden und 45 Minuten Wanderzeit an.
Das Tourengebiet
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Der Routenverlauf
Bad Mitterndorf / Grimming-Therme Aldiana Salzkammergut – Bad Heilbrunn – Kraglhittn – Almgraben – Stenitzenalm – Goseritzalm – Hochmühleck – Viehbergalm – Rahnstube – Öfen – Lend – Gröbming-Winkl
Die Tourbeschreibung
Der erste Abschnitt der Tour verläuft über fast 7 Kilometer weitgehend auf flachen Straßen und penibel geräumten Forstwegen. Die Schneeschuhe bleiben hier noch am Rucksack.
Direkt vom großen und gut besetzten Parkplatz beim Hotel Aldiana Salzkammergut führt mich meine Route zunächst ein kurzes Stück südwärts an der „Goaßhittn“ vorbei bis zum Bad Heilbrunn, wo mein heutiges Gipfelziel – das Hochmühleck – mit 4 Stunden Wanderzeit (im Sommer) angeschrieben ist. Hier – am Nordufer des Salza-Stausees zweigt eine geräumte Straße nach Westen ab. An den Schisprungschanzen vorbei erreiche ich bald die „Kraglhittn“. Weitgehend eben geht es weiter bis zu einer Weggabelung, wo ein Forstweg (der Schranken war geöffnet) in den Almgraben hinein führt.
Hier beginnt das Gelände allmählich zu steigen, noch immer aber ist der Weg bestens geräumt, Blutspuren, Innereien und Fellstücke weisen auf das kürzlich jäh und gewaltsam eingetretene Ende einer Gams hin. Weiter oben ist die Forststraße dann nicht mehr so feinsäuberlich präpariert, die groben Traktorspuren erlauben aber auch hier noch ohne Schneeschuhe ein gutes Vorwärtskommen.
Bei der Stenitzenalm auf etwas mehr als 1.000 Meter Seehöhe verlasse ich schließlich die Forststraße und folge der guten Sommermarkierung Richtung Goseritzalm.
Gottseidank kann ich ab der Stenitzenalm einer Schispur folgen, denn ohne diese Spur wäre es heute wirklich enorm anstrengend geworden. Normalerweise versuche ich ja, mit den Schneeschuhen nicht in einer Schispur zu gehen, aber da für die folgenden Tage Schlechtwetter mit Regen und Schnee angesagt war, konnte ich nicht allzu viel zerstören.
Durch endlos scheinende Ziehwege im Wald erreiche ich schließlich die auf mehr als 1.400 Meter Seehöhe gelegenen Hütten der Goseritzalm. Zwar bin ich die meiste Zeit über nordseitenbedingt im kühlen Schatten gewandert, hier auf den freien Almlichtungen macht sich die Kälte – verstärkt durch ein zünftiges Lüfterl – aber richtig bemerkbar.
Das Hochmühleck ist zwar nicht mehr fern, der Weg steilt aber ordentlich auf, und schön langsam spüre ich auch bereits die bisher zurückgelegten 10 Wander-Kilometer. Am Gipfelaufschwung muss ich immer öfter zum Verschnaufen innehalten, auch der zunehmend spürbare starke und eisige Wind trägt etwas zu meiner Demoralisierung bei.
Schließlich stehe ich aber oben beim Gipfelkreuz am Hochmühleck und genieße die Aussicht. Auch ein Besuch des nahen Gedenkkreuzes an den im Juli 2010 am Kamm verunglückten Fred Pichler darf natürlich nicht fehlen und ich erinnere mich gerne an unsere gemeinsame Schitour, die am 06.01.2006 ebenfalls auf diesen Gipfel geführt hat.
Der nächste Abschnitt über ca. 1,6 Kilometer bis zu meiner gestrigen „Abfahrtsstelle“ sollte sich nun als ziemlich kraftraubend herausstellen. Bis über die Knie versank ich im tiefen Schnee und auch meine „üppige Wegzehrung“ von einem kleinen Müsliriegel war längst verputzt. Als ich dann endlich auf meine gestrige Spur traf hat sich die Sonne an diesem kurzen Wintertag bereits weit zurückgezogen.
In meiner Schispur vom Vortag kam ich nun aber vergleichsweise einfach und rasch voran. Während ich mich gestern bei der Abfahrt noch über lockeren Pulverschnee erfreuen durfte, hatte der Schnee heute auf der Südseite des Hochmühleck bereits eine harte Kruste. Bei der Viehbergalm machte sich allmählich die Dämmerung breit. Der Abstieg über den Wurf ging rasch vonstatten – hier hatte ich mir gestern auf den nah unter der Schneeoberfläche liegenden Steinen ein Loch in den Schi gerissen.
Ab der Rahnstube folgte ich der heuer besonders extrem geräumten Forststraße. Vielerorts kamen Steine durch. Am unteren Ausläufer der kurvenreichen Öfenstraße überholte ich nahe dem Schranken einen Wanderer (oder eher Jäger ?). Bei der Kneippanlage in der Lend zweigte ich Richtung Steinbruch ab um auf den letzten 4 Kilometern der Langlaufloipe nach Hause zu folgen.
Die heutige Schneeschuhwanderung war für das Erste-Million-Jubiläum eine würdige Tour, die zwar keine besonderen gehtechnischen Schwierigkeiten aufwies, mich aber konditionell doch einigermaßen forderte.
Abschließend möchte ich mich bei den beiden Schitourengehern sehr herzlich bedanken, deren am 13. und 14.12.2012 angelegte Schispur von Mitterndorfer Seite auf das Hochmühleck ich heute mitbenutzte. Knapp unterhalb der Goseritzalm waren sie mir bei der Abfahrt begegnet.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Bad Mitterndorf, Dachsteingebirge, Gröbming, Hochmühleck, Höhenmeter, Kemetgebirge, Schneeschuhtour, Statistik, Steiermark, Viehbergalm
Nach einer längeren (viel zu langen) Blog-Abstinenz (und Schreibblockade ?) ist es mir heute ein großes Bedürfnis, wieder einmal einige Zeilen und Gedanken los zu werden.
Anlass dazu ist ein kleines Jubiläum: Seit 5 Jahren ist es nun schon zur liebgewonnenen Tradition geworden, dass ich mit meinem Ex-Arbeitskollegen (lang, lang ist´s her) und nunmehr gutem Foto- und Bergkameraden Martin, einem der Mitbegründer des EnnstalWiki über weglose Routen und nur selten begangene Steige durch die Schladminger Tauern ziehe, um die Einsamkeit der Berge zu genießen und wunderschöne Fotomotive zu erkunden.
Auch heuer lagen wir mit unserer „Hinhaltetaktik“ goldrichtig: Mehrmals haben wir den Wandertermin verschoben, um wirklich beste Wetter- und Lichtverhältnisse zu erwischen.
Noch vor Tagesanbruch machten wir uns autotechnisch auf den Weg zur Ursprungalm, wo unsere Rundwanderung Ausgang und Ende nahm. Noch kurz vor Sonnenaufgang erreichten wir die Giglachseehütte, wo sich Martin für eine längere Zeitraffer-Aufnahme in Stellung brachte.
Das Tourengebiet
Der Routenverlauf
Ursprungalm – Giglachseehütte – Znachsattel – Hading – Engelkarspitze – Vetternkar – Unterer und Oberer Giglachsee – Preuneggsattel – Ursprungalm
Die Tourbeschreibung
Vom frühmorgens noch weitgehend leeren Parkplatz bei der Ursprungalm machen wir uns hurtigen Fußes auf den Weg zum Giglachsee. Einerseits ist es die Vorfreude auf den nahenden Sonnenaufgang, andererseits treibt uns auch das auf über 1.600 Höhenmeter doch noch recht frische Morgenwinderl an.
Kurz nach der Giglachseehütte packt Martin das erste Mal sein „üppiges“ Stativ aus, um mit einigen technischen „Insidertricks“ Zeitrafferaufnahmen für eine Universum-Sendung zu erstellen.
Diese Pause gab uns auch Gelegenheit immer wieder aus dem Augenwinkel unseren weiteren Routenverlauf vom Znachsattel zum Hading zu beäugen.
Entgegen der anfänglichen Skepsis erwies sich die unmarkierte Strecke als „halb so wild“ – über weite Abschnitte konnten wir überhaupt einem schmalen Steig folgen, der den felsigen Grat südlich der Znachspitze umging.
Zum ersten Mal kamen wir nun mit der angenehm wärmenden Sonne in Berührung – ein Hochgenuß.
Martin war begeistert von den tollen Lichtverhältnissen und in der Folge musste ich etliche Male auf diversen Steinen und Felsen Modell stehen, wobei es sich als äußerst vorteilhaft erwies, dass ich gleich diverse Jacken in unterschiedlichen Farben im Rucksack mittrug – eigentlich nur aus Angst vor kalten Höhenwinden. Eine Befürchtung, die sich heute aber angenehmerweise als völlig grundlos erwies.
Ein senkrecht aufragender Felsblock, dessen Besteigung uns zunächst als zu gefährlich erschien, war aber derart verlockend, dass ich noch einmal kehrt machte und den dann doch sehr einfachen Anstieg „über das Hintertürl“ in Angriff nahm.
Martin, der es sonst gewohnt ist, mit professionellen Modellen zu arbeiten, hatte mir mir wohl seine liebe Not 😉
Besonders seine – sagen wir einmal „verhaltene“ – Reaktion auf meine „Usain Bolt“-Geste brachte mich zum Schmunzeln. („Machen wir doch besser wieder eine Jubelgeste„)
(Klick auf das Bild für vergrößerte Darstellung)
Als genial konnte man auch den tollen Tiefblick auf die an dunkle Augen erinnernden, noch im Schatten liegenden Giglachseen bezeichnen. Die Ignaz-Mattis-Hütte liegt bereits in der Sonne.
Weiter geht´s überraschend einfach am Gratverlauf bzw. in die südliche Flanke ausweichend.
Zwar haben wir für den Anstieg auf den 2.518 Meter hohen Gipfel der Westlichen Engelkarspitze ziemlich viel Zeit benötigt, die in Relation zu den kaum 1.000 Aufstiegshöhenmetern lange Wanderzeit war aber vor allem unserer Fotobegeisterung geschuldet.
Am Gipfel fanden wir zu unserer Freude ein Gipfelbuch vor, welches uns zeigte, dass doch immer wieder Einheimische diesen herrlichen Aussichtsberg besuchen.
Während sich im Osten im Umfeld der markanten Erhebungen von Hochgolling und Kasereck dunkle Gipfel der Niederen Tauern aneinanderreihen, weiß im Norden das helle Kalk-Dreigestirn Torstein-Mitterspitz-Hoher Dachstein in der Dachsteingruppe zu begeistern.
Im Westen scheint der gletscherbedeckte Großglockner und das Wiesbachhorn zum Greifen nahe.
Unter uns liegen die in der herbstlich braun-rot-gefärbten Landschaft fast exotisch anmutenden Giglachseen. Wir genießen den Ausblick ebenso intensiv wie die von Martin mitgebrachte köstliche Jause. Nach dutzenden Fotos in alle Himmelsrichtungen machen wir uns bereit für den Abstieg, den wir für eine schöne Rundtour über den steilen, felsblock- und steinübersäten Nordhang hinunter ins Vetternkar vornehmen wollen.
Im kühlen Schatten der Nordseite sind die Steine und die Wiesensteilhänge recht rutschig und nicht zu unterschätzen. Mit entsprechender Sorgfalt wird der trittsichere Wanderer aber keine Probleme haben.
Unten im Umfeld der Giglachseen dürfen wir uns an prächtigen Herbstfarben und angenehmsten Wandertemperaturen erfreuen.
Während Martin abermals seine Kamera für Zeitrafferstudien zückt, genieße ich ein kurzes Schläfchen in der Almlandschaft.
Vorbei an den Giglachseen, in denen sich gar nicht so wenige Fische tummeln, erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt bei der Ursprungsalm, wo wir auf ein kühlendes Erfrischungsgetränk einkehren.
Fazit: Fast wird es schon zur Gewohnheit, dass die Wandertouren mit Martin zu den Höhepunkten der Sommersaison zählen.
Bisherige Gemeinschaftswanderungen mit Martin
- Krügerzinken – 06.08.2008
- Wildkarsee – 08.09.2009
- Stegerkar – Wildkar – Herzmaierkar – 22.08.201
- Steinkarzinken – Seekarzinken – Sonntagkarzinken – 10.09.2011
Weitere Wandertouren in Rohrmoos
- Wandertour Brettersee – Kampspitze (17.06.2012)
- Wandertour Klafferkessel – Greifenberg (11.09.2011)
- Schneeschuhtour Giglachsee – Vetternkar (21.02.2010)
- Schitour Hochwurzen – Roßfeld – Guschen (04.02.2010)
- Wanderung zum Landauersee (20.08.2009)
- Wanderrunde Hochwurzen – Roßfeld – Guschen – Schiedeck (28.09.2008)
- Rundtour Zinkwand – Rotmandlspitze – Krukeck (10.08.2008)
- Skitour Geinkel (10.05.2008)
- Schitour Freying und Hading über dem Giglachsee (05.04.2008)
- Schitour Znachspitze – Lungauer Kalkspitze (28.12.2007)
- Schitour Duisitzkarsee – Vetternspitzen – Keinprechthütte (22.12.2007)
- November-Schitour auf den Sonntagkarzinken (18.11.2007)
- Bergtour über die Trockenbrotscharte auf Pietrach und Scharnock (07.10.2007)
- Schladminger Höhenweg von der Planai zum Höchstein (01.07.2007)
- Überschreitung Großes Gangl – Pöllerhöhe – Greifenberg (20.05.2007)
- Wandertour über die Preintalerhütte zu den Sonntagskarseen (19.05.2007)
- Frosch-Invasion zwischen Neualm und Keinprechthütte (28.04.2007)
- Schitour über das Herzmaierkar auf die Wasserfallspitze (14.04.2007)
- Skitour Patzenalm – Vogelsang (05.04.2007)
- Wintertour auf Sauberg und Vetternspitzen (27.12.2006)
- Über den Höllsteig zum Riesachsee (11.11.2006)
- Schitour Zwerfenberg und Elendberg(21.04.2006)
- Skitour Sonntagkarzinken (14.01.2006)
- Über den Südostgrat auf die Hochwildstelle (04.09.2005)
- Bergtour Hochgolling und Samspitze (28.07.2005)
- Schitour auf die Guschen (05.01.2005)
- Wandertour von der Keinprechthütte über die Rotmandlspitze zum Giglachsee (08.10.2004)
- Rundtour über den Greifenberg in den Klafferkessel (31.07.2004)
Weitere Informationen zur Tour
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Giglachsee, Rohrmoos-Untertal, Schladminger Tauern, Steiermark, Tourenbericht, Ursprungalm
Anläßlich unserer Reise zu einer Hochzeit in den hohen Norden Schwedens am Polarkreis hatte ich mich zwar ein wenig vorbereitet, wie ich dann aber feststellen sollte, doch wohl nur viel zu oberflächlich – zumindest wenn es um das Thema Mitternachtssonne ging.
Wie hatte ich es mir vorgestellt?
Nun es würde wohl bis 22:00 Uhr recht hell bleiben, dann aber – so meine Überlegung – würde die Sonne verschwinden und eine nicht allzu dunkle Dämmerung würde sich breitmachen.
Ich hatte mich getäuscht: Den Begriff „Mitternachtssonne“ darf man durchaus wörtlich nehmen.
Von unserem Hotel in Vuollerim aus betrachteten wir fasziniert das tiefstehende, aber noch immer gleißend helle Sonnenlicht, welches uns noch gegen 10 Uhr abends bei der Autofahrt derart geblendet hat, dass wir absolut nichts mehr sahen und einige scharfe Bremsungen durchführen mussten.
(Klick auf die Fotos zur vergrößerten Darstellung)
5 Minuten vor Mitternacht verschwand dann die Sonne hinter einem kleinen Hügel am Horizont, aber bereits eine halbe Stunde später wurden die Wölkchen schon wieder in wunderbaren Orangefarben erleuchtet, so wie man es bei uns kennt, kurz bevor die Sonne aufgeht.
Sehr eindrucksvolle Erlebnisse. Als ich mir dann aber jetzt zuhause die Bilder anschaute, machte sich leichte Enttäuschung breit. Denn jene Fotos, die ich korrekt und realistisch belichtete, sind nicht sonderlich spektakulär. Es ist hell, OK. Aber auch nicht mehr. Es fehlt einfach die Information der anderen Eindrücke. Mitternacht, eingentlich müsste es jetzt stockdunkel sein.
Nicht so am Polarkreis beim Mittsommerfest, nach Weihnachten das zweitwichtigste Fest in diesen Breiten.
An den Stränden der Seen hört man fröhliches Gelächter von ausgelassen feiernden Menschen, ab und an erkennt man ein Lagerfeuer.
Die Vögel zwitschern ebenfalls 😉 und singen auch um Mitternacht ihre schönsten Lieder.
Was also tun, um die Fotos etwas spektakulärer (wenn auch nicht unbedingt realistischer) zu machen: Unterbelichten
Weitere Artikel zu diesem Kurzbesuch in Lappland:
- Teil 1: Grüße vom nördlichen Polarkreis
- Teil 2: Die Stromschnellen von Storforsen
- Teil 3: Wo ist der Elch
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Lappland, Mitternachtssonne, Polarkreis, Schweden
Heute folgt Teil 3 meiner Erzählungen aus dem hohen Norden von Schweden in der Gegend des Polarkreises.
- Teil 1: Grüße vom nördlichen Polarkreis
- Teil 2: Die Stromschnellen von Storforsen
Heute möchte ich mich einem Thema widmen, welches uns allen während unseres Aufenthaltes zwischen Luleä, Vuollerim und Jokkmokk ständig auf der Zunge lag – und das sogar im warsten Sinne des Wortes (schmeckt vorzüglich ;-)): Der Elch
Der Elch war bei unserer Reise in Schweden allgegenwärtig.
Angefangen von den Souvenirläden in Stockholm, wo Elche in verschiedensten Formen abgebildet werden, bis zu den Geweihschaufeln, die auf vielen Häusern oder in den Innenräumen zu finden sind – vergleichbar mit den Hirschgeweihen in unseren Breiten.
Plüschtiere, Rucksäcke, Flaschenöffner, T-Shirt-Verzierungen und was es sonst noch alles gibt (wir konnten nicht widerstehen, uns ebenfalls 2 Exemplare in Plüschtierform mitzunehmen).
Schon bald, nachdem wir den Flughafen mit unseren Leihautos verlassen hatten, trafen wir auch auf die ersten Elch-Warnschilder am Straßenrand.
Nur allzu gerne hätten wir auch einen Elch in freier Wildbahn erlebt – es hat aber leider nicht sein sollen.
Aber eigentlich waren wir darauf auch schon ein bißchen vorbereitet, hatte doch bisher noch keiner unserer Bekannten einen Elch aus nächster Nähe gesehen, auch wenn so mancher schon einige Male in Nordschweden zu Besuch war.
(Klick auf das Foto für vergrößerte Darstellung)
Umso überraschter und erfreuter waren wir dann aber auch, als die ersten wildlebenden Renntiere unseren Weg kreuzten – für uns ebenfalls ein besonderes Erlebnis. Für die Einheimischen dürfte das aber eine ziemlich normale Angelegenheit sein – in Etwa so, als ob wir bei uns eine Kuh auf einer Wiese sehen würden.
Wir aber haben in den folgenden Tagen bei jedem Renntier angehalten, sind manches Mal auch einige hundert Meter wieder zurückgefahren und haben gelegentlich auch das Auto verlassen, um den nicht sonderlich aufgeregt davonschreitenden Tieren mit dem Fotoapparat hinterher zu schleichen.
(Klick auf das Foto für vergrößerte Darstellung)
Im nächsten Teil wird das Schauspiel der Mitternachtssonne behandelt.
- Teil 1: Grüße vom nördlichen Polarkreis
- Teil 2: Die Stromschnellen von Storforsen
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Elch, Lappland, Schweden, Skandinavien
Wie in meinem letzten Artikel über die Grüße vom nördlichen Polarkreis erwähnt, durften wir uns in den letzten Tagen an traumhaften Naturerlebnissen und überwältigenden Landschaftsimpressionen in Lappland in Nordschweden erfreuen.
Eine besonders empfehlenswerte Attraktion bilden die Stromschnellen von Storforsen, die zu den größten in ganz Skandinavien zählen.
Bereits bei der Anfahrt bot die weiße Gischt aus der Ferne einen beeindruckenden Anblick.
(Durch Klick auf jedes Bild öffnet sich eine vergrößerte Darstellung)
Aber richtig atemberaubend wird es spätestens dann, wenn man die tosenden, rauschenden und brodelnden Naturgewalten aus nächster Nähe erlebt.
Wer übrigens nach dem großzügig angelegten Parkplatz eine Eintrittskassa sucht, wird enttäuscht werden :-).
Der Rundweg, der sich auch im Rollstuhl absolvieren läßt, kann nämlich frei und kostenlos betreten werden.
Mit jedem Schritt, mit dem man sich den tosenden Urgewalten nähert, wird das Getöse lauter, bis man dann direkt vor den in die Tiefe stürzenden Wassermassen steht. Eindrucksvoll, ja respekteinflößend steht man auf dem gut gesicherten Holzsteg, der Wind treibt uns immer wieder feine Wassertröpfchen ins Gesicht.
Wie gebannt folgt das Auge den talwärts donnernten Fluten mit den unzähligen Strudeln.
Am unteren Ende ergießen sich die Wassermassen schließlich in einen See (oder Fluß?) – eines der unzähligen Gewässer in Schweden.
Am anderen Ufer des Sees (oder Flusses?) steht schließlich ein idyllisch gelegenes Hotel, von dem aus man die tosenden Stromschnellen aus erster Reihe fußfrei beobachten kann.
Im den nächsten Artikeln über Nordschweden möchte ich ein wenig über die Tierwelt – insbesondere den Elch – sowie die für Mitteleuropäer ebenso kuriose Mitternachtssonne erzählen.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Lappland, Samen, Schweden, Skandinavien
Die AlpenYetis durften sich kürzlich über die große Ehre freuen, an einer ganz besonderen Hochzeit am nördlichen Polarkreis teilnehmen zu dürfen.
Es waren zwar nur wenige Tage, die wir in Nordschweden verbrachten, diese waren aber so erlebnisintensiv und wunderschön, dass uns diese herrliche Zeit ewig in Erinnerung bleiben wird.
Beim Rückblick an diese außergewöhnlichen und herausragenden Eindrücke werden uns auch mehr als 4.000 Fotos sowie etwa 1 Stunde Video unterstützen und ich werde in den nächsten Tagen und Wochen mit Sicherheit noch einige Male in meinem Blog über die Naturschönheiten in Lappland erzählen.
(Alle Fotos können durch Klick auf das Bild vergrößert werden)
Die Highlights unserer Tour in den hohen Norden Skandinaviens:
- Das Brautpaar – 2 besonders liebenswerte Menschen, denen wir alles nur erdenklich Gute für ihren weiteren gemeinsamen Lebensweg wünschen
- Außerordentlich tolle Freunde und Verwandte, mit denen wir eine fröhliche, bauchmuskelstrapazierende Zeit erleben durften
- Eine herzliche Hochzeitszeremonie mit einem außergewöhnlichen schwedischen Pfarrer
- Die Mitternachtssonne, die zur Zeit des Mittsommerfestes auch die ganze Nacht über für helles Tageslicht sorgt
- Die rauschenden und tosenden Stromschnellen von Storforsen
- Unzählige blauschimmernde Seen und und gemächlich fließende Flüsse
- Lagerfeuer-Romantik am Fluß Lule älv in Storsand
- Erheiternde und manchmal Kontroversen erregende Spiele in Mittigarden
- Das leuchtende Grün der unendlich scheinenden nordschwedischen Wälder
- Das Samen-Museum sowie die idyllischen Kirchen in Jokkmokk
- Mangels durchgehender Flugverbindungen durften wir das Vergnügen des Flugzeug-Starts gleich 5 Mal erleben
- Wildlebende Renntiere, die relativ unaufgeregt die Straßen kreuzen
Lediglich der Elch blieb leider unseren stets suchenden Blicken verborgen, er ist aber auf Verkehrsschildern, Touristensouveniers, Einrichtungsgegenständen und an den Hauswänden angebrachten Trophäen ohnehin allgegenwärtig (und so manch einer glaubt sie auch beim Joggen gesehen zu haben 🙂 => Stichwort „Elchhörnchen“).
Auf die Gelsen hätten wir wiederum gerne verzichten können.
So finster wie am Bild – kurz vor Mitternacht geschossen – wurde es gar nie, hätte ich aber das gleißende Sonnenlicht in realistischer Helligkeit abgebildet, wäre es nicht sonderlich spektakulär. Dazu zwitschern die Vögel ihr schönstes Morgenlied. Fährt man um diese Tages- bzw. Nachtzeit gegen die tiefstehende Sonne, wird man mitunter derart geblendet, dass man nichts mehr sieht.
Die beeindruckenden Wasserfälle und Stromschnellen in Storforsen (erreichbar über Bredsel und Vidsel – man muss nicht unbedingt den Umweg über das gelbe Haus in Hedgarden in Kauf nehmen ;-)) sind auf jeden Fall einen Besuch wert (hier wird kein Eintritt verlangt !!!).
Fische werden in Massen aus den Flüssen gezogen und Dank hervorragender Zubebereitung durch unseren Chefkoch Franz waren wir jederzeit bestens versorgt.
Das großzügig angelegte Areal der Brautleute und Trauzeugen in Mittigarden in Storsand bot rund um die Uhr interessante und lustige Unterhaltungsmöglichkeiten.
Aber auch unsere eigene Unterkunft in Vuollerim bot faszinierende Ausblicke.
Wie bereits erwähnt, werde ich mit Sicherheit in nächster Zeit noch einige Anekdoten von unserer Reise veröffentlichen (Liebe Hochzeitsgesellschaft: Privates bleibt selbstverständlich unter Verschluß :-)).
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Lappland, Samen, Schweden, Skandinavien
Der Stoderzinken – einer der Hausberge von Gröbming – ist ein einfach erreichbares und äußerst lohnendes Wandergebiet, welches auch für den konditionell weniger geübten Naturliebhaber viele reizvolle Fotomotive bereithält.
Ingrid und ich haben den Feiertag am 07. Juni genutzt, um dem Ort unserer standesamtlichen Trauung beim Gipfelkreuz am Stoderzinken (damals mit Schneeschuhen und Tourenschi) wieder einmal einen Besuch abzustatten.
Das Licht war an diesem Tag zwar nicht das beste, trotzdem bin ich mit 2 Bildern recht zufrieden.
(Klick auf das Foto zur vergrößerten Darstellung)
Der Klassiker ist natürlich das liebliche und unschwierig erreichbare Friedenskircherl.
Über den kurzzeitig etwas ausgesetzten, für geübte Geher aber keine Schwierigkeit darstellenden Florasteig geht es dann hinauf zum Gipfelkreuz, wo sich ein prächtiger Ausblick über den Gröbminger Talkessel präsentiert.
(Klick auf das Foto zur vergrößerten Darstellung)
Am 17.06.2012 gibt es übrigens das Stoder-Jubliäumsfest.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian