Mein neues Schätzchen ?
Nein, keine Angst, ich berichte heute nicht über ein Seitensprungerlebnis, welches mich in der Midlife-Crisis übermannt hat. Mit Unvernunft hat mein jüngster Kauf aber unter Umständen doch etwas zu tun. Denn ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, und habe mir wieder einmal einen neuen Fotoapparat zugelegt. Da es bei mir im langjährigen Durchschnitt aber ohnehin zwei davon pro Jahr sind, habe ich heuer noch einen Kauf frei .
In Summe habe ich in den letzten Jahren sicher schon wochenlange Foto-Tests hinter mir, und ich bin immer noch mehr als (angenehm) überrascht, dass meine gebrauchte Sony R1 selbst 4 Jahre nach Ihrem Einstand und fast 3 Jahre nach Einstellung der Produktion (leider) noch immer die beste Qualität aller Fotoapparate bietet. Selbst mehr als 3 Mal so teure DSLR´s schlägt diese Bridgekamera mit ihrem hervorragenden Zeiss-Objektiv locker, was Bildschärfe und Farbqualität Out-Of-Cam (ooc) betrifft.
Langfristig möchte ich aber jetzt doch schön langsam ins Lager der digitalen Spiegelreflexfotografie wechseln (analog hatte ich ja bereits jahrelang zwei Modelle).
Mein absolute Traumkamera wäre ja die Canon 5D Mark II. Neben den Kosten (mit einem vernünftigen Objektiv nahe an der 4.000-Euro-Grenze) schrecken mich aber vor allem auch die immensen Datenmengen der 21-Megapixel-Bilder, die wohl eine komplette Neuanschaffung meiner Computer-Ausstattung erfordern würden.
Und da ich bereits mit der Sony R1 eine in Fachkreisen höchst geschätzte Qualitätskamera mit besonderen Stärken in der Landschaftsfotografie mein Eigen nennen darf, folgte ich auch bei meiner neuesten Anschaffung nicht dem aktuellen “Mainstream”, sondern scherte wieder einmal von der breiten Fotografenmasse etwas aus.
Dies fiel mir umso leichter, als ich nicht einer bestimmten Marke, sondern einzig meinen persönlichen Anforderungen und Ansprüchen huldige. Und so verschlug es mich auch dieses Mal – wie schon bei der Sony R1 – wieder zu einem Auslaufmodell, welches nicht mehr weiter produziert und weiter entwickelt wird:
Ihr Name => Fuji S5 Pro.
Während ich meine Sony R1 mit ihrem idealen Brennweitenbereich von 24 bis 120 (KB-äquivalent) noch immer gerne für hochwertige Reportagefotos einsetzen möchte, werde ich die Fuji S5 Pro, die mit ihren maximal 12 Megapixel noch verhältnismäßig moderate Dateigrößen verzeichnet, künftig für besondere Gestaltungsmöglichkeiten in weitläufigen Landschaften verwenden.
Zu diesem Zweck habe ich ein Ultraweitwinkel-Objektiv erworben, nämlich das Sigma 10 – 20.
Da die Fuji S5 vom Gehäuse her ident ist mit der Nikon D200 (der Vorgängerin der aktuellen D300), ist sie auch zum Nikon-Bajonett kompatibel.
Während die S5 also äußerlich der Nikon D200 entspricht und damit auch alle für diese ausgelegten Objektive nutzen kann, gibt es im “Innenleben” – beim Sensor große und entscheidende Unterschiede: So wird der S5 nachgesagt, die mit Abstand natürlichsten und schönsten Farben zu erzeugen. Einer der Hauptgründe, warum ich mich für diese Kamera entschieden habe.
Wie bereits die Sony R1 ist auch die Fuji S5 keine Sport- und Action-Spezialistin. Geschwindigkeit ist wirklich nicht ihre Stärke. Da aber Landschaften äußerst selten dazu tendieren, sich schleunigst aus dem Staub zu machen, denke ich nicht, dass ich auf Grund der “Langsamkeit” Nachteile zu erwarten habe.
Ob und von welchen anderen meiner “Schätzchen” ich mich nun trenne, steht noch nicht fest (ginge es nach der AlpenYetin, sollte außer der Sony und der Fuji alles raus, um endlich neuen Stauraum zu gewinnen).
Das Tamron (18-250) auf der Fuji (ganz vorne) wurde mittlerweile durch das oben erwähnte Sigma 10-20 getauscht.
Neben des für mich eher uninteressanten Telebereiches war es die nicht unbedingt überzeugende Bildqualität, insbesondere die mangelhafte Schärfe, die mich zur Rückgabe des Tamron bewogen hat. Den Spitzenwert in diesem Bereich – von der Sony R1 gehalten – vermag aber auch das Sigma nicht zu erreichen, gescheige denn zu überbieten.
So, zum Schluß meines freudigen “Hurra, ich hab was Neues”-Artikels noch ein Bild vom ersten “Auslauf” mit der Fuji und dem Sigma:
Weitere – hoffentlich positive – Berichte über mein neues “Schätzchen” werden folgen.
Bis dahin – Liebe Grüße
Dein / Ihr / Euer Christian