Nachdem ich in 2 früheren Beiträgen (Digitale Landkarten und GPS sowie Wetterinformationen) an Hand eines konkreten Beispieles (Bergwandertour Hocheck – Leßhöhe) beschrieben habe, wie ich meine Wandertouren vorbereite, möchte ich heute einige der Tätigkeiten erzählen, die ich nach dem Nachhausekommen zur Nach- und Aufbereitung der Wandertourendaten durchführe.
Einen Tourenbericht über die Wanderung an sich und warum dann vor Ort doch einiges anders gekommen ist, als geplant, werde ich Euch in einem separaten Beitrag schildern.
Schritt 1 – Fotos:
Im 1. Schritt übertrage ich die Fotos von der Speicherkarte auf das Notebook. Pro Wanderung fallen je nach Tourenlänge, Schönheit der Landschaft sowie Vielfalt der Eindrücke (Tiere, Blumen, Seen, etc.) durchschnittlich zwischen 300 und 500 Fotos an.
Das klingt jetzt einmal sehr viel, da ich aber in der Regel mit Belichtungsreihen arbeite und mich nicht nachträglich am Computer noch mit RAW-Entwicklung beschäftigen möchte, mache ich pro Auslösung grundsätzlich 3 verschieden belichtete Fotos. Bei besonderen Motiven aber durchaus auch 4 bis 5 Bilder, was durch die Belichtungsreihen schnell 12 bis 15 Fotos ergibt.
Schritt 2 – Statistikdaten:
Die Wartezeit der Foto-Übertragung überbrücke ich mit dem Ablesen der Daten meiner Suunto-Höhenmesser-Pulsuhr für meine Tourenstatistiken. Früher habe ich diese Daten auch noch auf den PC übertragen, aber die akribische Auswertung der Pulskurve ist eher etwas für Sportler und nicht für einen erklärten Anti-Sportler wie mich.
Folgende Daten sind dabei für mich von Interesse, die in runden Klammern notierten Werte schaue ich mir zwar an, notiert werden sie im Regelfall aber nicht:
- Durchschnittspuls (Minimal- und Maximalpuls)
- Tourdauer
- Aufstiegs-Höhenmeter (Abstiegs-Höhenmeter nur bei unterschiedlichen Start-/Endpunkten)
- Höchster Punkt
- Startpunkt (Niedrigster Punkt nur bei Abweichungen vom Startpunkt)
Schritt 3 – GPS-Daten:
Im nächsten Schritt übertrage ich die GPS-Daten auf das Notebook, wobei ich die Track- und Wegpunktinformationen in 3 verschiedene Programme einlese und in 3 verschiedenen Formaten abspeichere.
- a) AMap (OVL)
- b) Kompass (GPX)
- c) MapSource (GDB)
Neben den genauen Wegpunkten und Wandertracks (die Bezeichnung “Route” steht im GPS-Jargon für eine etwas andere Art der Wegbeschreibung) liefern mir die GPS-Daten vor allem auch den Statistikwert der zurückgelegten Wegstrecke.
Schritt 4 – Fotoaufbereitung / Fotoauswahl
Der 4. Schritt ist einer der zeitaufwändigsten. Wie im 1. Schritt erklärt, fallen pro Wandertour ja doch einige hundert Fotos an, wobei sich viele davon ähneln.
Aber die Auswahl der Fotos ist ja nur ein Aspekt.
Für die Präsentation und Veröffentlichung der Bilder im Web ist es erforderlich, diese sowohl in Größe als auch in der Qualität zu “schrumpfen”, da einerseits der Speicherplatz etwas kostet, und andereseits die Downloadzeiten beim Ansehen der Tourenberichte noch in einem erträglichen Ausmaß gehalten werden sollen, wenn gleich heute bereits ein Großteil meiner Leser über einen schnellen Breitband-Zugang ins Internet verfügt.
Für diese Arbeiten habe ich mir ein günstiges, aber dennoch sehr effizientes und empfehlenswertes Programm gekauft, welches all diese Bildbearbeitungsschritte automatisiert und zuverlässig erledigt.
Neben der Verkleinerung der Fotos werden zusätzlich auch automatische Thumbs (kleine Vorschaubilder) erzeugt und das alles in einen ansehnlichen auf HTML-Seiten beruhenden Fotobericht verpackt, so wie ihr es bisher vom Tourenalbum auf AlpenYetis Wanderseiten gewohnt seid.
Zusätzliche Schmankerln, wie das Abpielen einer Diashow runden den Programmumfang ab.
Wer sich ebenfalls von den vielen Vorteilen dieser Software überzeugen will, findet im anschließenden Link weitergehende Informationen bzw. eine Bestellmöglichkeit: QIC-Webalbum
Die Generierung der Webseiten, die ich bisher einige Jahre lang nutzte, werde ich künftig aber durch ein Zusatzmodul des von mir selbst programmierten Programmes ATONIS abdecken, welches vor allem die vielfältigen Anforderungen an modernes Internetmarketing und Suchmaschinenoptimierung besser berücksichtigen soll.
Wer nicht darauf angewiesen ist, auf den Google-Suchergebnisseiten optimal platziert zu sein, ist aber mit QIC-Webalbum bestens bedient und vor allem bei den automatischen Bildaufbereitungsfunktionen, die ich auch weiterhin noch nutzen werde, habe ich zu diesem Preis und mit dieser einfachen Bedienung bis heute noch nichts in vergleichbarer Qualität gefunden.
So, jetzt aber wieder zurück zur eigentlichen Arbeit der Fotos-Auswahl:
Zunächst geht es darum, aus den 3 Fotos einer Belichtungsreihe das optimale zu finden. Wie bereits gesagt, wer sich lieber den (zeitlichen und speicherplatztechnischen) Aufwand mit RAW-Fotos antun will, muß natürlich immer nur ein Bild machen.
Allerdings hat die Belichtungsreihe noch einen weiteren Vorteil: Beim Wandern hat man häufig (ich zumindest) auch einen hohen Puls, der das ruhige, zitterlose Festhalten des Fotoapparates nicht immer gewährleistet. Bei einer Belichtungsreihe ist zumindest aber immer ein scharfes Foto dabei.
Wenn ich dann von jeder Belichtungsreihe das ansehnlichste Bild ausgewählt habe, geht es darum, zu entscheiden, ob dieses Foto auch letztendlich in den Tourenbericht Eingang finden soll, denn man sollte keinesfalls den beliebten Fehler machen, und zuviele ähnliche Fotos anbieten, die den Leser auf Dauer aber nur langweilen.
Außerdem soll sich ja eine Geschichte um die Wandertour entspinnen, die ein “rundes Bild” der Touren- und Wegverhältnisse gibt, die Orientierungunterstützung bietet, die auch die Umgebung und benachbarte Tourenziele zeigt, und die generell versuchen soll, die Stimmung und die Schönheit der jeweiligen Tourenregion zu vermitteln.
Sind die lohnenswertesten Bilder ausgewählt (und es ist wahrlich nicht leicht und einfach, hier immer die richtige Entscheidung zu finden), geht es darum, sie mit erklärendem Text zu versehen.
Auch diese Beschriftung ist mit dem weiter oben beschriebenen QIC-Webalbum einfach möglich, dennoch werde ich diese Funktionalität künftig auch über ATONIS mit Datenbankunterstützung abwickeln.
Zuletzt gilt es noch die fertigen HTML-Seiten mit Index-Seiten und Einzelfoto-Seite zu erstellen, eine Aufgabe, die das QIC-Webalbum (bzw. künftig ATONIS) automatisch erledigt.
Für all jene, die sich künftig dieser komfortablen Hilfe ebenfalls bedienen wollen, hier noch einmal der Link: QIC-Webalbum (und ja, ich erhalte ein paar Euro Provision, wenn Ihr es über diesen Link bestellt ).
Schritt 5 – Tourenstatistik
Die in früheren Schritten ermittelten Statistik-Werte trage ich nun in ATONIS ein, und lade die Daten mindestens 1 Mal im Monat in AlpenYetis Tourenportal hoch.
Schritt 6 – Gipfelgrafiken
Zur grafischen Veranschaulichung trage ich die entsprechenden Symbole in meine diversen Gipfelgrafiken ein.
Zum Einen gibt es ein “rotes Pünktchen” für die erstmalig besuchten Gipfel.
Zum Anderen wird die Gipfelgrafik nach meiner persönlichen Kategorieeinteilung im Landkartenausschnitt der entsprechenden Gebirgsgruppe eingezeichnet.
Und selbst, wenn man meint, bereits alle Gipfel in einem Gebiet zu kennen, ergeben sich fast bei jeder Bergwanderung wieder neue Ausblicke und Tourenziele, die ich mir gleich wieder vermerke.
Alle Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Am Beispiel der Schladminger Tauern fehlen mir ja nur mehr sehr wenige auf markierten Wanderwegen erreichbare Gipfel, ich konnte aber auch einen Blick auf den einen oder anderen nicht gekennzeichneten und steiglosen Berg erhaschen, der bei oberflächlicher Betrachtung eigentlich erreichbar sein müßte.
Rot eingekreist erkennt man übrigens das gestrige Wandergebiet.
Gestern sind mir da in erster Linie die markierten Wanderberge Gumma und Kreuzhöhe im Osten ins Auge gestochen. Ob ich mir allerdings das weiter nördlich liegende, sehr markante Kasereck zutrauen kann, wage ich noch zu bezweifeln (ist deshalb auch noch nicht als Gipfelziel eingezeichnet).
Ebenfalls markiert – und deshalb gelb eingezeichnet sind Karnereck und Kleines Gurpitscheck im äußersten Südwesten der Schladminger Tauern.
Diese beiden Gebirgeszüge werde ich wohl noch im Laufe dieses Sommers besuchen. Im Norden – über dem Lignitzsee – erkennt man den schwarz gekennzeichneten (weil nur unmarkiert erreichbaren) Graunock, mit dem ich mich auch noch näher beschäftigen möchte.
Und abgesehen von den Gipfeln gibt es in diesem äußerst lieblichen und reizvollen Gebiet nördlich von Mariapfarr auch noch zahlreiche weitere lohnende Alm- und See-Wanderungen – also noch genügend Wanderziele für die nächsten Jahrzehnte.
Zusammenfassend kann man sagen: Klingt nach viel Arbeit – ist es auch – aber es macht viel Freude.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian