Nummer 7 und zugleich auch Abschluß der diesjährigen “Lungau-Festspiele” – zumindest was Bergwanderungen anbelangt.

Hatte ich mir in den letzten Jahren Gedanken darüber gemacht, dass ich ohne längeren Urlaubsaufenthalt unmöglich alle Wandergipfel der südlichen Schladminger Tauern im Salzburger Lungau besuchen könnte, ist es mir heuer doch in einer einzigen Wandersaison trotz jeweils separater Anreise gelungen, meine persönliche Gipfelliste aller nennenswerten Wandergipfel des Lungaus zu vervollkommnen (je nach Ausgangspunkt zwischen 1 Std. 15 Minuten und 1 Std. 30 Minuten Anfahrtszeit über Obertauern – beim Rückweg habe ich meist eine Route über den Sölkpaß gewählt, was zwar weniger Kilometer, aber längere Fahrzeit bedeutete).

Am 19.08.2009 stand der Graunock über dem Lignitzsee am Plan, nachdem ich zuvor bereits etliche andere See- und Berg-Ziele im Salzburger Lungau besucht hatte:

Das Tourengebiet auf den Graunock im Österreich-Überblick

Von Mariapfarr reisten wir über Ortschaften mit so klingenden Namen wie Örmoos, Pürstlmoos, Zankwarn und Kraischaberg nordwärts zum Parkplatz vor dem Forststraßen-Schranken zu den Hinteren Lignitzalmen.

Das Tourengebiet nördlich von Mariapfarr

Der Ausgangspunkt auf 1.390 Meter Höhe ist damit ident mit jenem zur Tour auf das Hocheck (auch der Zustiegsweg verläuft auf der ersten Dreiviertelstunde auf der gleichen Route).

Der Routenverlauf im Detail (den untersten Abschnitt habe ich aus Platzgründen und wegen des ohnehin nicht verfehlbaren Almweges neben dem Lignitzbach nicht eingezeichnet):

Vordere Zehnerhütte – Hintere Lignitzalmen – Lignitzsee – Weite Scharte – Wildseespitze – Blutspitze (bis 2.595 von 2.626) – Am Südgrat auf den Graunock – Über den Südostrücken zum Lignitzsee – Am Anstiegsweg zurück

Der Routenverlauf zum Lignitzsee und über den Graunock

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304

Die Tour über das unschwierige Almgelände bis zum idyllisch eingebetteten Lignitzsee ist gut markiert, sehr einfach und auch für Familien ohne Weiteres durchführbar.

Der Graunock selbst ist nicht markiert, für den geübten, trittsicheren und schwindelfreien Wanderer bieten sich aber auch hier 2 Aufstiegsmöglichkeiten an, die wir zu einer Überschreitung verbunden haben.

Überschreitungsroute des Graunock-Gipfels

Das obige Bild zeigt unsere Aufstiegsroute (rot=links) und Abstiegsroute (orange=rechts) auf den obersten ca. 450 Höhenmetern auf den Graunock.

Nach der Ersteigung der Weiten Scharte (ca. 2.315), die im obersten Abschnitt ziemlich steil wird, wollten wir zunächst auf die so gut wie gar nicht beschriebene Blutspitze aufsteigen.

Bei einer Höhe von etwa 2.595 von 2.626 Metern wurde uns das sehr steile, kombinierte felsig-grasige Gelände zu anspruchsvoll und wir wollten auch nicht unbedingt auf Biegen und Brechen herausfinden, wie dieser Gipfel zu seinem Namen kam.

Deshalb suchten wir im starken, böigen, kalten Wind im Umfeld der lediglich im Alpenvereinsführer “Niedere Tauern” von Peter Holl erwähnten Wildseespitze (2.543) ein windgeschütztes Jausenplatzerl.

Blick vom Graunock auf Hundstein (links) und Blutspitze (Zentrum)

Nach dem Abstieg zurück in die Weite Scharte sind wir nun am mäßig ausgesetzten Südgrat auf den Graunock aufgestiegen. Nur gelegentlich erfordern leichte Kletterstellen im I. Schwierigkeitsgrad den Einsatz der Hände.

Von einigen losen, ineinander gesteckten Holzstöcken am Gipfel, denen man mit etwas guten Willen die Form und Funktionalität eines Gipfelkreuzes nachsagen könnte, sind wir in der Folge am südöstlich ausgerichteten, direkt zum Lignitzsee hinunter ziehenden Rücken abgestiegen.

Etwas schottrig und steinig, im Wesentlichen bei Trockenheit mit etwas Konzentration aber passabel begehbar.

Beim Lignitzsee erlösten wir unsere Füße vorübergehend vom Schuhwerk, um ein bekömmliches Fußbad zu genießen.

Beim Lignitzsee mit Blick zur Lignitzhöhe

Es ist übrigens eine böse Unterstellung, dass dieses Foto nach unserer Fußwaschung aufgenommen wurde.

Fisch beim Rückenschwimmen

Die Statistik-Daten können im Tourenbuch nachgelesen werden, den vollständigen Tourenbericht sowie alle Tourenfotos gibt es im Tourenalbum.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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