Nach den “grünen”, wasserreichen Wanderungen in den Schladminger Tauern (u.a. Landauersee und Hohensee) stand heute wieder eine ausgedehnte Überschreitung in einem steinreichen Karstgebiet am Programm.
Es sollte dies nach den Gewalttouren auf den Tauernkogel, Bleikogel und Großen Breitstein im Tennengebirge sowie nach dem Ausflug von der Tauplitzalm in das zentrale Tote Gebirge auf Hochplanberg und Hebenkas in diesem August 2009 bereits die dritte Hochplateauüberquerung mit einer Distanz jenseits der 2.000 Höhenmeter und über 30 Kilometer werden.
Von den Landschaftseindrücken hat mich die heutige (24.08.2009) Bergtour im Dachsteingebirge über Niederen und Mittleren Ochsenkogel und auf Hoßkogel und Hohe Hoßwand am meisten begeistert, auch wenn ich merke, dass ich schön langsam zu alt für Monstertouren jenseits der 12 Stunden werde.
Aber jetzt der Reihe nach.
Das heutige Tourengebiet liegt im Südzipfel Oberösterreichs im Salzkammergut südwestlich vom Hallstätter See.
Die Anfahrt über das steirische Salzkammergut und den Pötschenpaß nach Bad Goisern und von hier südwärts nach Hallstatt lag mit 65 Minuten Fahrzeit fast in der von mir für mein innerstes Kerngebiet festgelegten Anreisezeit von maximal 1 Stunde.
In sternenklarer Nacht brach ich vom Parkplatz 2 auf 510 Meter Höhe in Hallstatt auf, weil ich nicht wußte, dass es 40 Höhenmeter weiter oben noch einen gebührenfreien “Bergsteiger-Parkplatz” gegeben hätte, bei dem ich mir neben der Parkgebühr von 6 Euro (für 24 Stunden) auch eine Anstiegszeit von etwa 30 Minuten erspart hätte.
Dafür traf ich hier auf einige Rehe, die sich auf den Wiesen mitten zwischen Häusern am westlichen Ortsrand tummelten.
Mein Routenverlauf im Überblick:
Hallstatt – Echerntal – Tiergartenhütte – Herrengasse – Wiesalm – Wiesberghaus – Keferfeldersteig – Niederer Ochsenkogel – Mittlerer Ochsenkogel – Hoher Trog – Hoßwandscharte – Hoßkogel – Hohe Hoßwand – Richtung Adamekhütte – Beim Kreuz – Radltal – Landneralm – Hallstatt
Im untersten Abschnitt zwischen Hallstatt bis etwa zum sehr sehenswerten Waldbach-Ursprung im Echerntal waren Aufstiegsroute und Abstiegsweg – umrahmt von den senkrecht aufstrebenden Felsen von Echernwand und Hirlatzwand – weitgehend ident.
Für den Aufstieg wählte ich dann die Route im Uhrzeigersinn über die Tiergartenhütte zum Wiesberghaus, während ich beim Abstieg von der Landneralm herunter kam.
Vom Wiesberghaus stieg in dann über den Keferfeldersteig zum Gipfelkreuz am Niederen Ochsenkogel auf. Über einen steinigen Grasrücken geht es weiter südwärts auf den Mittleren Ochsenkogel. Beide Gipfel kannte ich bereits von 2 Skitouren (Niederer Ochsenkogel am 26.02.2008 und Mittlerer Ochsenkogel am 09.03.2008).
Der nächste Abschnitt ist von einem leichten Ab und Auf zwischen Hohem Trog und Hoßwandscharte gekennzeichnet. Einige steilere und leicht ausgesetzte Felsstellen sind durch Drahtseile und Trittklammern entschärft.
Von der Hoßwandscharte steige ich zunächst auf den Hoßkogel auf, nach dem Abstieg zurück kommt sodann die Hohe Hoßwand “an die Reihe”, wo ich mich zu eine stärkenden Jause niederlasse und mir anschließend ein einstündiges Schläfchen gönne.
Derart gestärkt trat ich am Nachmittag in brütender Hitze meinen Abstieg an.
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Zunächst wanderte ich von der Hoßwandscharte auf bereits bekannten Pfaden (Wandertour Hoher Ochsenkogel – Niederes Kreuz am 05.08.2007) südwestwärts in Richtung Adamekhütte.
An einer Weggabelung westlich vom Schreiberwandeck dreht die Wanderroute dann nach Nordwesten, später nach Norden und zuletzt nach Westen. In leichtem Auf und Ab auf zwar unschwierigem, aber doch einige Konzentration erfordernden Weg gelangt man hinunter zu einer neuerlichen Weggabelung “Beim Kreuz” (ca. 1.700).
Durch zunehmend grüne, liebliche Wiesengräben steigt man hier noch einmal auf bis zu einem Sattel nordwestlich vom Beerwurzkogel, wo ich mich für eine letzte Jause niederlasse, die aber auf Grund der massiv einsetzenden Gelsen-Invasion nicht allzu lange ausfällt.
“Von nun an gings bergab” – über schmale Felsstufen und durch steilere, aber unschwierige Wiesengräben und ab einer Höhe von knapp über 1.500 Meter lange Zeit recht eben über feuchte Wiesenlichtungen, immer wieder unterbrochen von engeren Felsdurchschlupfen, die mich stellenweise an kleine Ausgaben der heimatlichen Notgasse erinnerten.
Im Bereich der Langwand verliert man endlich stärker an Höhe, als ein steiles, serpentinenreiches Waldsteigerl zur Landneralm hinunter führt. Von hier erreicht man auf einem breiten Waldweg – am rauschenden Waldbach-Ursprung vorbei, der urplötzlich aus einer Waldhöhle herausbricht – schließlich wieder den Anstiegsweg.
Teils auf schottriger, teils auf asphaltierter Straße gelange ich neben dem – eine erfrischende Gischt verbreitenden – Waldbach nun in der allmählich einbrechenden Dunkelheit wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Die Touren-Statistikdaten können im Tourenbuch nachgelesen werden, alle Fotos der Wanderung gibt es im Tourenalbum.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian