Nachdem uns die letzte Schneeschuhwanderung vor wenigen Tagen von der zur Gemeinde Filzmoos zählenden Ortschaft Neuberg in die Salzburger Schieferalpen auf den aussichtsreichen Gerzkopf geführt hatte, sind wir am Samstag, dem 13.02.2010 bei annähernd gleichem Ausgangspunkt bei einer Almrundwanderung im Dachsteingebirge etwas tiefer im Tal geblieben.

Uns und wir? – Das waren neben mir, wie auch schon am vergangenen Montag, meine beiden “Leihhunde” Nico und Sammy.

Das Tourengebiet nördlich von Filzmoos

 

Der Routenverlauf im Uhrzeigersinn: Arzbergalm - Sulzkaralm - Aualm

Interessanter Schi-Zaun - im Hintergrund die Bischofsmütze

Bis zur Arzbergalm handelte es sich um einen einfachen Spaziergang auf wenigen Zentimetern lockerer Pulverschneeauflage auf der geräumten Forststraße.

Aber der Arzbergalm in Richtung Sulzkaralm war aber Spurarbeit angesagt, wobei zu meiner Verwunderung anfangs Nico fast alleine die gesamte Spurarbeit übernahm, obwohl er bis über den Bauch im Schnee versank.

Nico spurt und Sammy hinterher

Vielleicht waren es neben seiner Schnüffelneugierde auch die Gämse in unserer Nähe, die ihn vorwärtstrieben. Diese ließen sich durch die 3-köpfige, 10-beinige Wanderergruppe aber nicht sonderlich beeindrucken, scheinbar wohl wissend, dass diese “langsamen Geschöpfe” keine Gefahr darstellen würden.

Einige Gämse kreuzen heute recht gelassen unseren Weg

Von den vor allem vom “Spitzbuben” Sammy ausgehenden Neckereien zwischen den beiden Hunden habe ich in meinen früheren Wanderberichten bereits geschrieben. Nur gelegentlich, wenn es dem gutmütigen Nico wieder einmal zuviel wird, gibt es ein Geknurre.

Heute hat Sammy ein mir bereits von früheren Gemeinschaftswanderungen bekanntes Verhalten perfektioniert. Sammy weiß, dass es Nico nicht leiden kann, wenn der Kleine zu mir gelaufen kommt, um sich Lob abzuholen und dann dem Großen entgegen eilt, um ihm diese Tatsache im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht zu reiben (tatsächlich stupst er ihn dabei mit der Schnauze an, als wolle er ihn verhöhnen).

Und nun die neue Finte von Sammy: Wenn Nico auf dieses Gehabe gereizt reagiert, stellt sich Sammy – scheinbar etwas Hochinteressantes witternd – konzentriert an den Wegrand und sieht gebannt in den Wald hinein. Sobald Nico verharrt und es ihm gleichtut, entfleucht der kleine Lauser blitzschnell und läßt Nico alleine sitzen.

Sobald sich der Große ebenfalls konzentriert verschwindet der Kleine und entkommt seiner gerechten Strafe

Ein Erlebnis hat mir heute aber gezeigt, dass das alles nur wirklich spielerische Neckereien sind, und sich die beiden Hunde im Grunde sehr lieb haben: In einer langezogenen Kehre bei der Weggabelung Aualm – Sulzkaralm hat sich Nico etwas von uns entfernt. Der kleine Sammy hat sich mittlerweile an meine Fersen geheftet, da er im tiefen Schnee nicht mehr imstande war, eigene Wege zu ziehen, und er folgte deshalb lieber meinen Schneeschuhspuren.

Als Nico bemerkte, dass wir schon sehr viel weiter waren, wollte er die Almwegserpentine abkürzen und direkt über einen steilen Hang zu uns herauf gelangen. Teilweise versank er aber im tiefen Schnee bis über den Kopf, so dass kurzzeitig gar nichts mehr von ihm zu sehen war.

Sammy begann daraufhin jämmerlich zu winseln und versuchte von oben eine Spur über den steilen Hang zu Nico hinunter zu legen. Schließlich mußte ich Nico zu Hilfe kommen und ihm den Weg über die Almwiese bahnen. Das Begrüßungsritual und Geschmuse zwischen den beiden Hunden war dann äußerst faszinierend zu beobachten. Sammy umarmte Nico richtiggehend, schleckte ihm den Schneestaub vom Kopf und hüpfte aufgeregt zwischen mir und Nico hin und her.

Nach Erreichung des höchsten Punktes des Almweges führt die Route wieder ein kleines Stück bergab zu der einsam und idyllisch gelegenen Hütte der Sulzkaralm.

Vom Kampl(brunn) kamen gerade 3 Schitourengeher wedelnder- und angesichts des tollen Pulverschnees auch  jodelnderweise herunter, um bei der Sulzkaralm die Felle zum Wiederaufstieg anzulegen.

Lange hielten wir uns nicht im Almgelände auf. Im Gegensatz zu Nico mit seiner wetter- und winterfesten “Garderobe” war Sammy mit seinem dünnen, langhaarigen Fell sichtlich kalt, was er mir bei jedem kurzen Stopp auch per Winseln mitteilte. Beim Rückweg war – und ich kenne ihn mittlerweile ja bereits gut – von dem mitleidheischenden Gehabe allerdings nichts mehr zu bemerken. Jetzt gab es ja bereits vorhandene Spuren und er konnte endlich wieder der erste in der Gruppe sein.

Über einen kleinen Sattel querten wir in der Folge Richtung Osten hinüber in das Gelände der Aualm. Hatte es beim morgendlichen Start noch so ausgesehen, als sollte die Wetterprognose stimmen (Sonne über den Bergen), wurde es im Tagesverlauf aber immer trüber, deshalb wollten wir den (noch langen) Weg zurück nach Neuberg einfach möglichst schnell hinter uns bringen.

Zunächst folgten wir von der Rettenegghütte einigen etwas eingeschneiten Schispuren zum Marcheggsattel, wo wir auf eine präparierte Langlaufloipe (eine Spur und daneben ein Skatingbereich) trafen. Entlang dieser Route ging es zurück zum Ausgangspunkt in Neuberg.

Weitere Schnee-Wanderungen in diesem Gebiet:

Schneeschuhwanderung auf den Gerzkopf
Von Filzmoos auf den Leckkogel (Schitour – Lawinengefahr beachten!)
Filzmoos – Hofalmen – Sulzenalm – Eiskarlschneid (Wintertour)
Filzmoos – Hofalmen – Sulzenalm – Eiskarlschneid (Wandertour über das Rinderfeld)
Bachlalm-Sulzenhals-Eiskarlschneid-Raucheck (Schneeschuhwanderung)
Eiskarlschneid – Tor (Schnee-Wanderung)
Losegg – Kamplbrunn (Schitour)

Weitere Informationen zu dieser Tour:

Tourenstatistik im Tourenbuch

Alle Tourenfotos demnächst im Tourenalbum

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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