Nach der gestrigen Schneeschuhwanderung im Salzburger Lungau habe ich mir für den heutigen Samstag, den 20.03.2010 nichts Größeres vorgenommen. Vor allem auch deshalb, da die Wettervorhersagen wieder etwas widersprüchlich waren.

Und tatsächlich war der erste Wettereindruck beim Aufwachen ein getrübter. Also würde ich ruhigen Gewissens einige Tourenaufbereitungen am PC vornehmen können. Auch wenn mein Webspace-Problem noch immer kein gelöstes war. Interessanterweise werden meine Anfragen um Speicherplatzerweiterung von meinem Internet-Hoster jetzt nicht nur schon seit 2 Monaten ignoriert, auch der Versuch, meinen Vertrag – wie vorgeschrieben – per Fax zu kündigen, schlug bei allen Versuchen in der letzten Woche wegen Unerreichbarkeit des Faxgerätes fehl.

Aber das ist wieder eine andere Geschichte ;-)

Lange saß ich jedenfalls nicht vor dem Computer, denn recht rasch lockerten die hochliegenden, dünnen Wolken am Vormittag auf und der zuvor trüb-trostlose Eindruck wich einem freundlich-schönen Frühlingstag, der auch die Singvögel zum Tirilieren animierte und mich in Aufbruchstimmung versetzte.

Wegen der vorgerückten Stunde wollte ich nicht zu weit anreisen, also wählte ich mir ein Tourenziel in meiner näheren Umgebung, bei dem ich auch etwaige Naßschneelawinen nicht zu fürchten bräuchte. Denn im Frühling sollte man Schi- und Schneeschuhtouren tunlichst noch vor Mittag beenden.

Heute entschied ich mich wieder einmal für die Tourenschi, bei dieser Gelegenheit wollte ich auch meine nagelneuen Colltex-Skifelle auf meinen Fischer X-Tralite testen, um bei den kommenden geplanten anspruchsvollen Schitouren in den Hohen Tauern bereits ausführliche Erfahrungen gesammelt zu haben.

Knapp vor dem Schranken ins Sattental, nicht unweit vom Gasthaus Winkler, stellte ich mein Auto ab. Ab dem verschlossenen Schranken weg kann man (noch) mit den Schiern starten.

Bis zur Weggabelung beim Leonhardkreuz war der Forstweg geräumt, die in den Reifenspuren leicht vereiste Straße erlaubte ein zügiges Vorwärtskommen. Der Weiterweg  bis zu den Sattentalalmen wurde zwar ein bißchen mühsamer, Dank einiger älterer Schispuren war der Weg aber selbst um die Mittagszeit bei +5° Celsius noch tragfähig.

Im Talschluß bei den Sattentalalmen

Mühsamer wurde es dann allerdings  ab der Abzweigung vom Sattentalalm-Parkplatz über den Sattentalbach. Der recht flache Forstweg zieht in langgezogen Schleifen über den Kainachwald bergan.

Bruchharsch erschwerte das Vorwärtskommen. Durchschnittliche Einsinktiefen um die 10 bis 15 Zentimeter trieben mir bei der Spurarbeit im Sonnenschein den Schweiß auf die Stirn, richtig anstrengend wurde es aber im abschnittsweise vorkommenden Faulschnee, in dem ich bis zum Grund durchbrach.

Trotz dieser leichten Widernisse bestätigte sich für mich mein Standpunkt: Schitouren sind kräfte- und konditionsmäßig einfacher als Schneeschuhtouren. Bei der Abfahrts-Technik verhält es sich natürlich genau umgekehrt.

In schattigen Waldpassagen traf ich heute sogar kurzzeitig noch auf Pulverschnee, die Regel war aber – vor allem dann bei der Abfahrt – schwerer, feuchter Schnee.

Einsame Spur auf den freien Wiesen der Schneetalalm

Oberhalb der Schneetalalm durfte ich mich sogar am späteren Nachmittag noch über passablen Firn erfreuen. Die obersten 300 Höhenmeter am Nordwestrücken des Schusterstuhl sind allerdings schon gänzlich aper. Das erleichtert aber dafür den Aufstieg zu Fuß, weil man nicht im trügerischen Schnee zwischen Felsblöcken hängen bleibt.

Beim Gipfelkreuz – eigentlich aber schon 400 Höhenmeter früher – war es windig. Mit entsprechender Kleidung, die man selbst bei frühlingshaft milden Schitouren immer als Reserve mithaben sollte, aber kein Problem.

Beim Gipfelkreuz am Schusterstuhl (2.216)

Mein Eintrag im Gipfelbuch war heuer erst der Dritte in diesem Jahr. Lediglich 2 Gruppen Anfang und Ende Februar haben sich 2010 schon verewigt.

Nach den obligatorischen Gipfelfotos ging es am abgeblasenen Rücken über Grasbüschel und Steinblöcke wieder zurück zum Schidepot auf etwa 1.960 Meter Höhe. Danach folgte die eigentlich überraschend passable Abfahrt bis zur Schneetalalm.

Tiefblick über den abgeblasenen Nordwestrücken zur Schneetalalm

Von hier folgte ich wieder meiner Aufstiegsspur ins Sattental, was wegen der nur mäßigen Steigung der Forststraße mit einigem Schiebeaufwand verbunden war.

Über die Sattentalalmstraße hinaus zum Leonhardkreuz brach ich dann auf Grund der alten Spuren nicht mehr durch die Schneedecke, allerdings gestaltete sich das Anschieben hier etwas mühsam. Aussichtlos tief versanken die Tourenstöcke in der tief aufgeweichten Schneedecke.

Vom Leonhardkreuz bergab ging es – von der kurzen Geraden bzw. leichten Gegensteigung abgesehen – dann allerdings wieder sehr gut. Hier überholte ich 3 Schitourengeher, die wohl aus Richtung Schladminger Alm herunter gekommen sein dürften.

Über die vereisten Fahrzeugspuren ratterten die Schi nun rasant talwärts, man durfte nur nicht in die 1 bis 2 Zentimeter hohe Schneeauflage neben der Autospur gelangen, denn dann wurde man abrupt abgebremst.

Blick von der Schneetalalm auf den Schusterstuhl

Weitere Informationen zur Tour:

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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