Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Aber nicht nur diese. Auch die Schnee-Wandersaison.

Nämlich ein Ende mit Tourenschi und ein Ende mit Schneeschuhen. Heute war mein persönlicher Abschluß der Schitouren-Saison 2009/2010 vorgesehen. Zuviel Kraft, Energie und Zeit erfordert das immer frühere Aufstehen (weil die Schneedecke schon immer früher weich wird), das immer längere Schitragen (weil es schon immer weiter hinauf aper ist) oder das immer weitere Zufahren (beispielsweise in die Großglocknergegend in den Hohen Tauern).

Heute wollte ich also noch einmal eine schöne und angenehme, aber nichtsdestoweniger ausschweifende und lange Schitour unternehmen. Der letzte Teil meiner „Trilogie“ im Toten Gebirge in den letzten 10 Tagen würde mich wie schon bei meiner Schitour auf Feigentalhimmel, Roßkogel und Rauchfang auch heute wieder zum Ausgangspunkt am Parkplatz Loseralm beim Loser-Bergrestaurant auf 1.600 Meter Seehöhe bringen.

Von hier kann man auch noch im fortgeschritteneren Frühling, wenn im Tal unten längst der Kuckuck schreit und die Natur erwacht und erblüht, noch direkt vom Auto weg mit den Tourenschi loslegen. Ein bequemer Start also. Einzig die happigen 15 Euro Maut für die Loserstraße erfordern einige Überwindung.

Die zweite „Neue-Gipfel-Kennenlerntour im Toten Gebirge“ startete übrigens ebenfalls nicht weit von hier entfernt. Ausgangspunkt der Schneeschuhtour auf Widderkarkogel und Stiegenkogel war der Grundlsee.

Am Ende dieser Tour würde ich folgende Trilogie-Statistik vorweisen können:

  • 5.300 Aufstiegs-Höhenmeter
  • 79 Kilometer
  • 10 Gipfel – davon 8 neue

Die Anfahrt

Bereits bei der Anfahrt über Trautenfels hinein in das Salzkammergut gab es ein sehenswertes Erlebnis. In vollem Rund leuchtete der Mond in kräftigem und intensivem Orange vom Himmel. Aber wie schon bei dem unnatürlich schönen Rot beim Sonnenaufgang vor wenigen Tagen bei der Anreise zum Widderkarkogel verabsäumte ich es auch dieses Mal, das Motiv fotografisch festzuhalten.

Bei der Auffahrt auf der Loserstraße – auch heute war am Morgen der Schranken wieder geöffnet – waren am Straßenrand zwar nicht Fuchs und Hase, aber dafür Reh und 2 Hasen zu entdecken. (Für das Mautticket, ohne welches es keine Ausfahrt bei der Rückreise gibt, war auch heute wieder die Stör-/Hilfetaste erforderlich).

Das Tourengebiet zwischen Loseralm und Gschwandalm

Das Tourengebiet zwischen Loseralm und Gschwandalm

Das Tourengebiet im Bereich der 5 Gipfel

Das Tourengebiet im Bereich der 5 Gipfel

 Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304 

Der Routenverlauf

Beim Start beim Loser-Bergrestaurant machte sich zwar kurz leichter Wind bemerkbar, bei Weitem aber nicht so schlimm und anhaltend wie bei meiner Feigentalhimmel-Schitour.

Orangegefärbte, an Wattebäuschchen erinnernde Wölkchen zierten den hellblauen Himmel.

Über Bräuningalm und Schwarzmoossattel gings auf das weite offene, dolinenzerpflügte Plateau und über dieses am Grießkogel vorbei zum Ansatz des Steilaufschwunges auf den Großen Scheiblingkogel. Die Schneedecke, welche ich vor 10 Tagen noch vorgefunden habe, ist auf den grasigen, südseitigen Steilhängen mittlerweile weitgehend verschwunden, was einen Aufstieg zu Fuß erforderlich machte. Eine besondere Freude ist es jedes Mal, wenn man unerwartet auf ein Gipfelkreuz trifft.

Annäherung an den Großen Scheiblingkogel

Annäherung an den Großen Scheiblingkogel

Nur die zunehmende Bewölkung und damit einhergehende schlechte Fernsicht trübte das Gipfelglück ein wenig. Also machte ich mich gleich auf den Weiterweg zum nördlich gelegenen Kleinen Scheiblingkogel (1.962) und von diesem wieder zurück auf seinen mit 2.020 Meter Höhe etwas größeren „Bruder“.

Das Wetter, das Licht und die Sicht besserten sich jetzt zusehends, während ich die von felsigen Steilstufen zergliederten Terassenflächen Richtung Westen hinab fuhr. Etwa bis 1.740 Meter Höhe. Von hier ging es wieder bergan, eine Schispur kreuzend, die zum Schönberg hinüber führte. Teilweise recht steil stieg ich nun am Südostrücken zum Ostende des Großen Wildkogel. Einige Felsen nördlich umgehend stehe ich nach dem letzten Gipfelaufschwung am höchsten Punkt, wo ich mir jetzt eine kleine Jause genehmige.

Der letzte Anstieg auf den Großen Wildkogel

Der letzte Anstieg auf den Großen Wildkogel

Abfahrt über die Nordseite und steile Querung am Osthang wieder zurück zu meiner Spur, von der ich meinen Aufstieg auf den Großen Wildkogel gestartet habe. Jetzt halte ich mich aber südwärts und über weitgehend nur mäßig geneigtes, angenehm begehbares Gelände erreiche ich den letzten steilen Gipfelaufschwung auf den Kleinen Wildkogel. Nach kurzer Abfahrt zurück ist es von hier nicht mehr weit zum benachbarten, etwas höheren Grießkogel, der – wie schon bei unserer Skitour am 12.01.2005 noch immer mit dem Gipfelbuch aus dem Jahre 1990 ausgestattet ist.

Ausblick vom Grießkogel auf Kleinen und Großen Scheiblingkogel

Ausblick vom Grießkogel auf Kleinen und Großen Scheiblingkogel

Obwohl zwischen niedrigstem und höchstem Punkt heute nicht allzuviel Höhen-Differenz liegt, machen sie die mittlerweile 5 Gipfel und die lange Distanz schön langsam bei mir bemerkbar. Auch das sehr frühe Aufstehen um halb 3 Uhr morgens dürfte zu meiner Müdigkeit beitragen.

Die Abfahrt über die Nordseite des Grießkogel mit anschließender Querung um die Ostseite brachte aber bald wieder Leben in meine müden Knochen zurück. Soviel Leben, dass ich nach Überschreitung des weitläufigen Plateaus zurück Richtung Schwarzmoossattel jetzt auch noch der etwas älteren Pistengerätspur hinab zur Gschwandalm folgte (wo ich eine Schneeschuhspur antraf).

Hier war es aber nun endgültig Zeit für ein kurzes Schläfchen (erstaunlich, wie schnell beim Dösen in der Sonne die Zeit auf den Almen vergeht – 2 Stunden verfliegen wie im Nu, auch wenn man hin und wieder durch leichtes Stein- oder Schneelawinengepolter geweckt wird). Tipp aus eigener Erfahrung: Achtung beim Liegen mit entblößtem Oberkörper – ein Sonnenbrand am Bauch ist schnell geholt.

Derart wieder erstarkt (ist etwas übertrieben) steige ich nach Wiederanlegen der Felle nun am Anstiegsweg nördlich um den Bräuningzinken herum zum Schwarzmoossattel und über die Bräuningalm sowie das Loser-Schigebiet wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Nördlich um den Bräuningzinken herum, zurück in die Zivilisation

Nördlich um den Bräuningzinken herum, zurück in die Zivilisation

Weitere Informationen zur Tour:

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Loser
Wandergemeinde: Altaussee
Ausgangspunkt: Parkplatz Loser-Bergrestaurant
Gebirgsgruppe: Totes Gebirge 

Tourenstatistik im Tourenbuch 
Alle Tourenfotos im Tourenalbum

Weitere Schitouren in diesem Gebiet: 

WandervideoSchiwanderung von der Loseralm bis zum Kl. Rinner

Schiwanderung im Toten Gebirge: Loseralm - Rauchfang

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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