Nach heuer in Summe schon 4 ziemlich verregneten Urlaubswochen allmählich zum Griesgram geworden, habe ich mir nun nach längerer Zeit wieder einmal einen unserer Leihhunde ausgeborgt – und zwar Nico, die größere Hälfte des Duos „Nico und Sammy„.
Und schon nach wenigen Schritten mit diesem Bündel aus Energie und Kraft wurde mir mehr als deutlich, dass es nicht unbedingt schönen Wetters bedarf, um beim Spaziergang in der freien Natur Glücksgefühle und Lebensfreude zu empfinden.
Zwar selbst kein Hundebesitzer, beschäftige ich mich aber dennoch eingehend mit Hundeliteratur, seitdem ich seit letztem Winter mit meinen Leihhunden unterwegs bin.
In einem dieser Bücher steht geschrieben, dass Hunde pro Tag bis zu 20 Stunden dösen und schlafen. Für unseren Nico, und selbst für den wesentlich zarteren Dauerläufer Sammy, scheint das keineswegs zu gelten.
Schon im Winter konnten sie mühelos auf 10 Stunden-Wandertouren mithalten, und das trotz anstrengender Spurarbeit bei frostigen Temperaturen. Eher hat da schon der hitzempfindliche Labrador Retriever Nico Probleme bei Sommertemperaturen.
Sofern er aber irgendwo Wasser in der Nähe findet – in Seen, Teichen, Bächen oder auch nur in gewöhnlichen Regenpfützen – stillt er hier seinen Durst und findet willkommene Abkühlung und Erfrischung beim Bade.
Allerdings – und das ist etwas unangenehmer als im Winter – „duftet“ er dann ziemlich stark nach „Nasser Hund“ ;-).
Das recht durchwachsene Wetter in den letzten 2 Tagen (18.08. und 19.08.2010) nutzte ich also für sehr ausgedehnte Wanderungen in der Umgebung von Gröbming.
Dabei bewegten wir uns in Höhen zwischen 670 Meter am Ennsboden und 1.300 Meter am Säbelboden.
Das bescheidene Wetter konnte uns dabei nicht davon abhalten, an beiden Tagen in Summe 59 Kilometer und 1.900 Aufstiegs-Höhenmeter zurückzulegen.
Und trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – dieses Wetters (am 19.08.2010 vormittags teilweise im Nieselregen) war es eine Freude, Nico bei seinen neugierigen, aufmerksamen und lebensfrohen Streifzügen zu beobachten.
Da gab es eine Blume zu beriechen, dort eine Werbetafel des Zirkus Pimpenelli zu markieren (Okay – eigentlich JEDE Tafel des Zirkus Pimpenelli zu markieren).
Da ein interessantes Geräusch eines aufgescheuchten Vogels, dort eine untersuchenswürdige Wasserlacke.
Da der ebenso erfolglose wie lächerliche Versuch, einem Eichhörnchen zum Spielen (?) auf den Baum zu folgen und dort ein bißchen im morgentaubenetzten hohen Grase „äsen“. Teilweise hätte hier seine Jausenlust jeder Kuh zur Ehre gereicht.
Besonders lebhaft gestaltete er seine spielerische Nahrungsaufnahme, wenn er versuchte, im flotten Trab den einen oder anderen Grashalm zu erhaschen. Ebenso verspielt und lebhaft schnappte er nach den vor seinem Maul flatternden Schmetterlingen.
Immer wieder der Blick zurück, ob sein Leihherrchen auch hinterher kommt. Entfernte er sich zu weit von mir, genügte es, mich hinter einem Baum, Stadel oder sonstigem Sichtschutz zu verstecken, damit er – mich suchend – zu mir zurück gerannt kam.
Zwischendurch hatten wir unsere Freude daran, uns im Lauf-Wettkampf zu messen, wobei ich hier aber natürlich nur bei steilen Forstwegen bergab auch nur annähernd eine Chance hatte bzw. Nico zumindest zum Galopp zwingen konnte.
Es gäbe noch soviel zu erzählen und schildern über unsere gemeinsamen Wandererlebnisse. Aber Nicht-Hundekenner würde ich damit wohl eher langweilen und Hundebesitzer kennen diese schönen und intensiven Erlebnisse natürlich selbst aus eigener Entfernung.
Alleine über die vielfältigen Arten von Nico, in der Luft zu schnuppern und die Nase „zu rümpfen“ (auf und ab, vor und zurück, …) könnte man einen ganzen, eigenständigen, langen Bericht füllen.
Nachfolgend eine kurze Übersicht der bisherigen Wandertouren mit meinen Leihhunden, wobei diese allerdings bislang überwiegend – nicht im Sand sondern – im Schnee verliefen.
Also handelt es sich um einen Rückblick auf den letzten Winter. Aber da es in unseren Breiten erfahrungsgemäß auch durchaus schon im September die ersten heftigen Schneefälle geben kann, kann das natürlich auch schon als Vorschau auf die kommenden Wintermonate dienen.
- Schneeschuhtour über die Matillenalm zur Hangofenhütte
- Über den Giglachsee ins Vetternkar
- 4-Gipfeltour in den Ennstaler Alpen
- Frosttour zur Gipfelglocke am Gerzkopf
- Schrecksekunde zwischen Neualm und Keinprechthütte
- Lawinengefahr zwischen Loskögerl und Kochofen
- Im Sturm zur Unteren Plöschmitzalm
- Schneeschuhwandern zwischen Vockentalalm und Pleschnitzalm
- Abgelegene Schneeschuhtour auf Hocheck und Hochunters
- Almwanderung unter den Felswänden des Gosaukamms
- Tiefschneestapfen zwischen Stalingradkapelle und Hoher Trett
- Im Neuschnee zur Stornalm
- Winterwanderung zur Brandalm und Großen Wiesmahd
- Silvestertour vom Michaelerberghaus zur Stiegleralm
Wander-Video: Im Tiefschnee zwischen Stalingradkapelle und Hoher Trett
(Download-Möglichkeit: Rechte Maustaste auf das Bild – Ziel speichern unter …)
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Hunde, Hundwanderung, Tiergeschichten, Wandern mit Tieren
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[…] jetzt ja schon wieder 2 “Eingehtouren” hinter sich hatte (Wandertour Tauplitzalm und Hundewanderung zum Säbelboden), war es für den kleinen Sammy die erste große Wandertour nach der langen Sommerpause, in der […]