Irgendwie hatten wir an diesem Sonntag, den 05.09.2010 ein schlechtes Gewissen, als wir vom Kesslerkreuz in Kleinsölk-Hinterwald auf nur mäßig steigender Schotterstraße über die Sacherseealm zur Breitlahnhütte und weiter über die Harmeralm um den Schwarzensee wanderten.
Neben uns hatten heute noch Dutzende, wenn nicht sogar Hunderte andere Wanderer und Spaziergänger die gleiche Idee. Je nach Kondition und Gehvermögen beließen es die gemütlichsten unter ihnen beim 50-Meter-Zustieg vom Breitlahn-Parkplatz zur gleichnamigen Hütte.
Fleißigere (oder sparsamere) hatte ihr Auto bereits knapp vor dem Mauthäuschen abgestellt, wohl in Unkenntnis der Tatsache, dass an diesem Tag keine Mautgebühr eingehoben wurde.
Wir sind gleich draussen bei der Straßengabelung Tuchmoaralm / Striegleralm bwz. Breitlahnalm gestartet. Und wie wir aus kurzen Gesprächen im Vorbeigehen erfahren konnten, waren es vor allem die katastrophalen Verwüstungen infolge von wolkenbruchartigen Unwettern vor wenigen Wochen, derentwegen wohl die meisten Besucher heute gekommen waren.
Daher auch bei uns das eingangs erwähnte schlechte Gewissen: Katatastrophen-Touristen oder Unglück-Paparrazzi wollten wir nun ja wirklich nicht sein.
Aber einerseits lud das heutige stark durchwachsene Wetter nicht unbedingt zu ausgedehnteren Bergtouren ein und andererseits wollte ich auch auf einer einfachen Wanderung meine neuen GPS-Geräte testen. Neben meinem langjährigen Begleiter – dem Garmin eTrex Vista C – mußten sich meine Neuerwerbungen einem ersten Vergleichstest stellen: Das Garmin GPSMAP 60CSx sowie das Garmin Oregon 450t. Details zu den ersten Erfahrungen und Erkenntnissen gibt es demnächst in einem separaten Artikel.
Bereits bei der Anfahrt waren von den das enge Tal umschließenden Steilwaldhängen die vielen Spuren und Auswirkungen des noch nicht allzu lange zurückliegenden Unwetters erkennbar.
Und auch bei unserem Fußmarsch waren wir dann schon von Beginn weg mit den dramatischen Folgen der Vermurungen konfrontiert.
Grau und Braun waren die beherrschenden Farben am Wegesrand, fauler Schlammgeruch liegt in der Luft, die Landschaft erinnerte streckenweise an Mangrovensümpfe.
Die Almrinder scheinen sich aber schon mit den kargen, erdigen Bedingungen abgefunden zu haben. Es schien sie nicht sonderlich zu stören, am „nackten“ und noch immer vollgesogenen Boden zu liegen.
Jede Brücke über den Schwarzenseebach mußte von den fleißigen Mannen des Bundesheeres neu errichtet werden. Zu Erinnerung haben sie sich auf den Tafeln verewigt.
Waren es anfangs nur wenige Fußgänger und fast schon lästig viele Autos, die uns entgegen- bzw. nachkamen, setzte spätestens beim gut gefüllten Parkplatz bei der Breitlahnhütte das große „Gewurrl“ ein.
Neben den vielen Sonntags-Ausflüglern sind es vor allem die zahlreichen Baumaschinen und Räumgeräte am Wegesrand, die ins Auge stechen.
Etliche Meter hoch sind die Bäume am Stamm und den untersten Astreihen mit Schlamm bedeckt. Gelegentlich wird der Wanderweg von tiefgefurchten Gräben durchrissen.
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Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Kleinsölk, Schladminger Tauern, Steiermark, Tourenfotos