Die heutige (06.11.2010) Wandertour in den Rottenmanner und Wölzer Tauern war die logische Fortsetzung meiner letztwöchigen Schneeschuhtour Sommereck – Reiterkoppe – Dürrenkarspitz.
Im dritten Anlauf wollte ich nun endlich auf den Wirtsspitz gelangen und damit diesen Teil des den Gullinggraben vom Strechengaben trennenen Strechenkammes zwischen Hochschwung und Schüttkogel „abhaken“ können. Denn vermutlich würde ich nun nicht mehr so rasch in diesen Teil des für mich angesichts der zahlreichen Verbotstafeln der Flick´schen Forstverwaltung so abweisend und feindlich wirkenden Wandergebietes bei Oppenberg kommen.
Im Gegensatz zu letzter Woche (Route Irdning – Aigen – Oppenberg) habe ich mich heute für die Anfahrtsroute über Rottenmann entschieden. Das sind zwar ca. 8 Kilometer mehr, in Summe war ich aber fast eine Viertelstunde schneller.
Das Tourengebiet
Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Gulling
Wandergemeinde: Oppenberg
Ausgangspunkt: Winkel / Abzweigung Lackenalm
Gebirgsgruppe: Rottenmanner und Wölzer Tauern
Der Routenverlauf
Oppenberg-Winkel / Abzweigung Lackenalm – Lackenalm – Rotleitenkoppe – Wirtsspitz – Rotleitenkoppe – Niedereck – Schüttkogel – Horninger Sattel – Tiefenkarspitz – Horninger Zinken – Horningalm – Gernschwaiger – Ausgangspunkt
Da ich bei meiner Wanderung keinesfalls in irgendwelche „verbotenen Zonen“ geraten wollte, habe ich die auf einer Wandertafel gekennzeichneten Wildschutzgebiete strikt berücksichtigt und mich auch an das generelle Forststraßen-Betretungsverbot vor 08:00 Uhr morgens bzw. nach 16:00 Uhr nachmittags gehalten.
Folgende Grafik zeigt meine heutige Wanderroute (rot) und die Route meiner Schneeschuhtour von letzter Woche (blau). Dazwischen habe ich dunkelrot die ungefähre Lage des gesperrten Wildschutzgebietes verzeichnet.
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Tourbeschreibung
Bei autoscheibenvereisenden „minus“ 0°C starte ich aus dem Gullinggraben bei der markierten Abzweigung zur Lackenalm, etwa 2,7 Kilometer südlich des Ortszentrums von Oppenberg.
Die Bergkämme im Westen zwischen Hochgrößen, Seekoppe und Hochrettelstein liegen – soweit im Hochnebel erkennbar – bereits in der Sonne, während ich auf der gemächlichen Forststraße Höhenmeter und noch mehr Kilometer mache.
Warum dieser Wanderweg mit Schwierigkeit ROT bewertet wird, blieb mir ein Rätsel. Hier könnte man wohl ohne weiteres auch einen Kinderwagen heraufschieben.
Die beträchtlichen Schneemassen, die es um den Nationalfeiertag herum und auch genau vor einer Woche noch gegeben hat, fielen mittlerweile dem ungewohnt milden Novemberwetter nahezu vollends zum Opfer, so dass ich heute wieder auf meine Schneeschuhe verzichten konnte.
Wie alle mir bekannten Anstiege auf die reizvollen und aussichtsreichen Gipfel um Oppenberg muß man auch hier den wenig spannenden und eher monotonen, unattraktiven Waldgürtel – unterbrochen höchstens von dem einen oder anderen Schlag bzw. Windwurfgebiet – hinter sich bringen.
Auf halbem Weg zur Lackenalm wird eifrig gearbeitet. Motorsägen verbreiten ihr typisches Geheul. Dazu kommt der Lärm von schwerem Waldarbeitsgerät.
An der Lackenalm vorbei folge ich noch ein Stück weiter der breiten Forststraße bis zu einer Jagdhütte. Weniger später zweigt ein Hohlweg nach links steil in den Wald hinauf ab. Die Verbotstafel des „strengsten Betretungsverbotes der Jagdsteige“ gewissenhaft beachtend, bleibe ich auf dem Forstweg, auf dem sich den Spuren nach zu urteilen bis vor kurzem noch ein Traktor durch Abholzungsgebiet bewegt haben dürfte.
Entlang der Fahrzeugspuren erreiche ich – in direkter Linie ostwärts haltend – den Gipfel der Rotleitenkoppe. Der Ausblick ist faszinierend und wird lediglich von zeitweise einfallendem Hochnebel getrübt. Dieser Hochnebel verstärkt sich dann aber am Kammverlauf Richtung Wirtsspitz, und als ich dann endlich am Gipfel stehe, liegt die Sichtweite bei wenigen Metern.
Deshalb mache ich mich gleich auf den Rückweg auf dem bereits begangenen Weg zurück zur Rotleitenkoppe. Allmählich zeigen sich jetzt wieder mehr Sonnenfenster.
Wie schon letzte Woche ist auch heute wieder das Röhren eines Hirsches aus dem Wildschutzgebiet um die Stillbachhütte zu vernehmen.
Von der Rotleitenkoppe nordwärts hinab und auf der anderen Seite aufwärts zum Gipfelkreuz am Schüttkogel, jenem Gipfel, der mir bei meiner Schneeschuhwanderung am 18.02.2006 bei ungünstigen Schneeverhältnissen und nach einem Verhauer alles abverlangt hat.
Nach dem Eintrag im Gipfelbuch mache ich mich gleich auf den Weiterweg. An einem größeren Gamsrudel vorbei, hinab in den Horninger Sattel und auf der anderen Seite wieder aufwärts auf den Tiefenkarspitz, wo ich jetzt erstmal eine größere Pause einlege.
Der Nebel hat sich jetzt großteils verzogen, der Wind nachgelassen, sodass es in der Sonne recht angenehm warm ist. Gestärkt durch Jause und Rast folgte ich dem recht deutlich erkennbaren Gratsteigerl Richtung Norden auf den Horninger Zinken.
Von hier suchte ich mir einen Abstieg auf den steilen, aber weitgehend einfach begehbaren Wiesenhängen in direkter Linie hinunter zur Horninger Alm, wo ich auf Wandermarkierungen treffe. Entlang der Almwege und Forststraßen erreiche ich wieder bewohntes Gebiet zwischen den Gehöften Großbichler und Gernschwaiger.
Auf einer oberhalb und parallel zur Gullingstraße verlaufenden Straße bzw. später einem Forstweg gelange ich wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Fazit der Tour:
Faszinierende Herbstfarben, interessante Nebelstimmungen am Vormittag, sehr schöne Ausblicke am Nachtmittag.
Bisherige Wandertouren zwischen Oppenberg und Gulling
- Schneeschuhtour Sommereck – Reiterkoppe – Dürrenkarspitz
- Schneeschuhtour Brennkogel – Hintergullingspitz
- Schneeschuhtour Schattnerzinken
- Schneeschuhtour Hochgrößen
- Schneeschuhtour Horningalm – Schüttkogel
- Schitour Kreuzkogel – Breiteckkoppe – Schrattnerkogel – Seitnerzinken
- Skitour Hochschwung
Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Die Schneeschuh-Tourenmöglichkeiten im Gebiet um Oppenberg werden übrigens auch im Schneeschuhtourenführer-eBook “Zentral-Österreich” beschrieben.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Gulling, Oppenberg, Rottenmanner und Wölzer Tauern, Steiermark, Tourenbericht