Regelmäßigen Besuchern meiner Homepage muß ich das heutige (19.12.2010) Tourenziel wohl nicht näher beschreiben.
Der Hirzberg im Kemetgebirge (gehört zum Dachsteingebirge) ist ein – zumindest bei den Einheimischen – äußerst beliebter Wintergipfel. Vor allem im Hochwinter, wenn es sich aus dem Schigebiet des Stoderzinken „recht einfach hinüberfahren“ läßt.
Eingefleischte Schitourengeher und auch ausdauernde Schneeschuhwanderer wissen diesen zwischen dem Ennstal und dem Salzkammergut gelegenen Gipfel aber auch bereits in der Vorsaison zu schätzen, wenn schon genügend Schnee gefallen ist, der die im Sommer mitunter mühsamen Latschengestrüppe und steinigen Passagen bedeckt.
Nachdem ich bei meiner gestrigen Schitour über die Viehbergalm Richtung Hochmühleck bereits vom wunderbaren Pulverschnee begeistert war, wollte ich mir diesen auch heute nicht entgehen lassen. Und ich habe es nicht bereut.
Bei frostigen -17°C starte ich in der Lend in Gröbming-Winkl. Rasch gewinnt man auf der steilen, kurvenreichen Forststraße durch die Öfen mehr als 100 Höhenmeter. Knapp oberhalb der Rahnstube, wo ich gestern nach rechts zur Viehbergalm abgebogen bin, gelange ich in die angenehm-wärmende Sonne.
Bis zur Brandalm hinauf führt die Schneemobilspur der Jäger, danach folge ich der guten Schispur in den Wald hinein.
Heute fühle ich mich zwar schon wesentlich kräftiger als bei der gestrigen Schitour, aber die 6 Tage mit Fieber in der letzten Woche – teilweise über 39°C – haben doch deutliche Spuren hinterlassen (ich bin froh, ein „Antisportler“ zu sein, denn sonst müßte ich jetzt wehklagen, ob des großen Konditionsverlustes).
War es im Wald noch „wohlig warm“ so empfing mich nun an der Waldgrenze eisiger Wind, der mit jedem Höhenmeter noch an Schärfe zunahm. Auch einige dünne Wolken zogen nun auf, sodass der herrliche Ausblick auf die höchsten Dachsteingipfel heute ein leicht getrübter war.
Ein sportlicher Schitourengeher hetzt an mir vorbei – ob seines sportlichen Ehrgeizes kaum des bergkameradschaftlichen Grußes fähig – und entflieht alsbald wieder meinen Blicken, während ich mich der Faszination des hügeligen, baumlosen Plateaus ergebe.
Als ich noch nicht ganz am Gipfel angelangt bin, braust er bereits wieder talwärts.
Kurz hinter mir kommen 2 weitere Schitourengeher mit Hund am eisig umwindeten Gipfel an. Just jetzt wurde auch noch die Sonne von Wolkenschleiern verdeckt, was nicht nur den Kälteeindruck verstärkte, sondern auch das fotografische Werken etwas behinderte.
Nach ca. einer halben Stunde verließ ich – wie die beiden behundeten Bergkameraden vor mir – völlig durchfroren den Gipfel. Die Abfahrtsverhältnisse im lockeren Pulverschnee waren ein Hochgenuß. Auch die dichteren Waldpassagen kurz vor der Brandalm ließen sich dank großzügiger Schneeauflage problemlos bewältigen.
Bei den Hütten traf ich nun wieder auf die beiden Schitourengeher mit Hund, welche die angenehme Wärme der Sonne zur beschaulichen Jause nutzten.
Entlang der Schneemobilspur gleitete ich talwärts – unterwegs auf 2 Jäger mit ihrem Gefährt treffend.
Fazit:
Der Hirzberg bestätigte wieder einmal seine Position als herausragender Winterberg (auch wenn häufig eisiger Wind über den Gipfel pfeift).
Weitere Wintertouren auf den Hirzberg
- Schitour über die Notgasse auf den Hirzberg (09.02.2009)
- Schitour von der Lend auf den Hirzberg (19.11.2007)
- Schitour Brandalm – Hirzberg (11.12.2005)
- Schiwanderung Hirzberg – Königreichalm – Schildenwang – Stoderzinken (13.05.2005)
- Schitouren-Gipfelrunde Stoderzinken – Hirzberg – Napfenkogel – Kufstein (12.05.2005)
Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Dachsteingebirge, Gröbming, Kemetgebirge, Schitour, Tourenbericht
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