Eines möchte ich gleich vorwegnehmen: Wir haben heute (09.01.2011) keines der beiden im Titel genannten Tourenziele erreicht.
Auf den Mühlauer Sattel wollten wir eigentlich gar nicht, letztendlich haben uns aber nur mehr gut und gerne 260 Höhenmeter gefehlt. Der Mühlauer Stadel wäre zwar unser Gipfelziel gewesen, sofern das Wort „Gipfel“ in Zusammenhang mit diesem „Vorhügel“ überhaupt erlaubt ist, und wir haben ihn auch um mehr als 60 Höhenmeter überragt, befanden uns dabei aber auf dem weiter nördlich liegenden, hügeligen Plateau.
Doch jetzt der Reihe nach. Anreise über die Ennstal Straße B320 nach Liezen und weiter Richtung Admont. Von dort in die Gemeinde Hall bis zum Parkplatz in der Mühlau, Ausgangspunkt für viele Wanderungen in die zu den Ennstaler Alpen zählenden Haller Mauern (Siehe dazu auch die Links am Berichtsende).
Das Tourengebiet
Tourenregion: Ennstal / Haller Mauern
Wandergemeinde: Hall bei Admont
Ausgangspunkt: Mühlau
Gebirgsgruppe: Ennstaler Alpen
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Der Routenverlauf
Hall bei Admont / Mühlau – Volkernotgraben – Tunnel – Kochalm – Kar Richtung Kreuzmauer / Mühlauer Sattel – Mühelauer Stadel – Forststraße – Am Anstiegsweg zurück
Ich bitte um Verständnis, dass ich den genauen Routenverlauf und die zu erwartenden Schwierigkeiten und Schlüsselstellen hier nicht zum Besten geben werde, weil diese Tour unter Umständen Eingang in die nächste Ausgabe meines Schneeschuhtourenführer-eBooks Zentral-Österreich finden könnte.
Für Leser meiner eBooks werde ich die Kartendarstellung der Route im passwortgeschützten E-Book-Bereich bereitstellen.
Die Tourbeschreibung
Wir starten unsere heutige (09.01.2011) Schneeschuhwanderung in der Mühlau beim Parkplatz beim Bildstock bei milden „Frühlingstemperaturen von -3°C“ und folgen von dort dem Wegweiser Richtung Nordosten zum Wasserfall.
Auf der geräumten Schneefahrbahn geht es beim Jugendheim vorbei in den Volkernotgraben.
Wenig später verlassen wir die Forststraße bzw. den Wasserfallrundweg und folgen dem Hinweisschild „Kreuzmauer“ in den Wald hinauf.
Der südseitige Steilwald ist mitunter schon ziemlich aper. Entsprechende Mühe hat ein Schitourengeher-Pärchen hier bei der Abfahrt.
Weiter oben erreichen wir wieder die Forststraße, der wir aber nur kurz folgen. Abermals folgt ein steiler Abschnitt im Wald. Mit den Schneeschuhen kein Problem.
Als wir wiederum auf die Forststraße treffen, stehen wir wenig später vor einem dunklen Tunneleingang. An den Felswänden und auch am Boden größere und kleinere Eisbrocken. Nach einer kurzen Unterbrechung folgt ein weiterer, noch finsterer Tunnel, an dessen oberen Ausgang ein großer Lawinenkegel liegt – abgegangen aus den Steilhängen auf der linken Seite.
Steil und ungemütlich geht es rechter Hand in den tiefen Graben hinab. In diesem Abschnitt auf Lawinengefahr achten!
Danach folgt wieder eine leicht begehbare Forststraße. Bei einer Gabelung wählen wir den linken Ast. Bald treffen wir auf eine Vielzahl von Schispuren, die in diesem unübersichtlichen Gelände alle paar Meter bergwärts führen. Wir folgen in einer weiten Kehre nach rechts ausschweifend noch ein Stück der Forststraße.
Oben auf einem bewaldeten Hügel erkennen wir die Jagdhütte der Kochalm.
Bei der folgenden Routenwahl haben wir eine eher schlechte Lösung gewählt. Wir folgten einigen Schispuren in immer steiler werdendes Gelände und mußten uns stellenweise an Latschen festhalten, um im feuchten, patzigen Schnee nicht abzurutschen.
Weiter oben gelangten wir in einen lichten Wald mit auffallend glatten Baumstämmen, gefolgt von gut gestuftem Gelände.
An Dutzenden Schispuren vorbei bzw. diese kreuzend kamen wir immer tiefer in das Kar unterhalb der Kreuzmauer.
Von unserem eigentlichen Tourenziel – dem Mühlauer Stadel – haben wir uns dabei immer weiter entfernt. Da die zwischenzeitlich von dünnen Schleierwolken verdeckte Sonne aber nun wieder mehr an Kraft und Intensität zulegte, beschlossen wir noch ein Stück Richtung Mühlauer Sattel aufzusteigen.
Der Sattel selbst ließe sich wohl mit Schneeschuhen begehen, ich würde dabei aber stabilere Verhältnisse als heute abwarten – der Schnee war zu feucht und patzig.
Bei einer Höhe von etwa 1.600 Meter trafen wir auf traumhaftes Schneeschuhgelände. Leichte Hügel und faszinierende Einblicke in die Haller Mauern ließen uns immer wieder verweilen. Dazu gab es jetzt am späten Nachmittag exzellentes Licht.
Auf diesem hügeligen Plateau folgten wir nun einer Schispur nach Süden in Richtung des durch einen Graben von der Hochebene getrennten Mühlauer Stadel. Letztlich gab die bereits sehr vorgerückte Stunde den Ausschlag, auf die letzten etwa 70 Höhenmeter auf den Gipfel zu verzichten.
Ich habe mir aber geschworen, dieses wunderschöne Wandergelände auf jeden Fall wieder einmal zu besuchen. Vielleicht in diesem Winter noch.
Beim Abstieg ging es nun zunächst über einen zwar steilen, aber gut gegliederten, grabenartigen Hang Richtung Südosten.
Bei einer Höhe von 1.040 Meter trafen wir a) wieder auf unsere Aufstiegsspuren und b) auf den Forstweg, dem wir jetzt fast ganz bis ins Tal hinab folgten.
Wieso nur fast. Weil bei etwa 890 Meter Höhe ein Wildgatter den Weg versperrt. Am Rand desselbigen ging es im Wald dann talwärts bis wir weiter unten wieder Zugang zur Forststraße hatten. Auf dieser strebten wir bei zunehmender Dunkelheit dem Auto zu.
Fazit:
Nicht ganz ungefährliche Winterwanderung (an einigen Stellen erhöhte Lawinengefahr) in einer sehr archaisch anmutenden, urtümlichen Landschaft mit großartigen Aus- und Einblicken in die bizarr zerklüfteten Felswände der Haller Mauern.
Weitere Schnee-Touren mit Ausgangspunkt in der Mühlau
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Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Ennstaler Alpen, Gesäuse, Hall bei Admont, Haller Mauern, Mühlau, Schneeschuhtour, Tourenbericht
Das unterste Bild hier im Blogbeitrag ist ein echter Hammer – schwer preisverdächtig. Gratuliere! LG – Martin
[…] wir bei unserem 1. Besuch am 09.01.2011 bei der Schneeschuhwanderung auf den Mühlauer Stadel vom kleinen Parkplatz beim Ausgangspunkt in nördliche Richtung aufbrachen, hielten wir uns heute […]