Das heutige (21.04.2011) Tourenziel hatte ich bereits einmal am Plan und ich bin damals auch bis ca. 150 Höhenmeter unterhalb des Gipfels gekommen. Auf Grund der nicht zu unterschätzenden Lawinengefahr reichte es am 19.03.2010 bei meiner Schneeschuhwanderung aber letztlich „nur“ für die Aignerhöhe, Gebreinspitze und Labspitze.
Heute aber hat es mit der Stampferwand in den Radstädter Tauern geklappt. Über die Tauernautobahn A10 ging es zunächst durch den Tauerntunnel südwärts. Bei Zederhaus fuhr ich ab, fütterte einen Kassaautomaten mit 4,50 Euro für die Maut und dann gings auf schmaler Straße nordwärts nach Wald bis zur Fahrverbotstafel ins Riedingtal.
Hier in den südlichen Radstädter Tauern gab es signifikant weniger Schnee als noch vor 2 Tagen an der Nordseite bei meiner Schneeschuhwanderung Tauernkarleitenalm – Gnadenkar – Bärenstaffl.
Das Tourengebiet
Tourenregion: Riedingtal – Muhreralm
Wandergemeinde: Zederhaus
Ausgangspunkt: Wald
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Der Routenverlauf
Zederhaus / Wald / Fahrverbotstafel ins Riedingtal – Muhreralm – Aigneralm – Aignerhöhe – Stampferwand – Taferlscharte – Karkopf – Muhreralm – Wald
Die Tourbeschreibung
Vom Ausgangspunkt in Wald folge ich zunächst ein kurzes Stück der Straße ins Riedingtal. Nach einer Kehre bei der „Jägerkeusche“ zweige ich nach rechts ab, um über einen Hohlweg eine Abkürzung hinauf zur nahen Neuseßwirtalm zu nehmen.
Ab hier wandere ich auf der Almstraße an unansehnlichen, hohen Strommasten vorbei hinein in den Almessel bei der Muhreralm. Nach rechts führt ein Steig hinauf zur etwas höher gelegenen Hütte der Aigneralm. Bald verliert sich das Steiglein in den Grasmatten der sanftgeneigten Westhänge der Aignerhöhe.
Zum einfacheren Vorwärtskommen nutze ich die spärlichen Schneefelder mit tragfähigem, gefrorenem Harschdeckel.
Unschwierig erreiche ich so die bereits bekannte Aignerhöhe mit ihrer großartigen Aussicht. Von hier verläuft meine Route fast eben an einem Stacheldraht entlang Richtung Nordosten, der aufsteilenden Stampferwand entgegen.
Gründlich betrachte ich beim Näherkommen die Optionen für den Aufstieg, und entscheide mich dann für den Weg über den Südwestgrat. Bevor es aber richtig losgeht, gönne ich mir an windgeschützter Stelle noch schnell eine Stärkung.
Der Grat ist trocken und mit Schindelfreiheit und Trittsicherheit nicht allzu schwierig zu begehen. Einige schmälere, abschüssige, felsige Stellen wechseln mit breiteren, grasbewachsenen Passagen. Schon bald – eigentlich einfacher als geglaubt (oder befürchtet) – erreiche ich den aussichtsreichen Gipfelpunkt der Stampferwand.
Der Abstieg auf der Nordseite hätte mich sehr gereizt. Mindestens 3 Anläufe der Wegsuche habe ich genommen, letztlich war mir der auf der Schattseite noch gefrorene Boden mit einigen Hartschneefeldern dann doch nicht ganz geheuer, da ich die Steigeisen zu Hause gelassen hatte.
Trotzdem hat mich das felsdurchsetzte Gelände auf der Nordseite derart gereizt, dass ich die Stampferwand über die steile Westflanke umrundet und mich ihr von Norden genähert habe. Bis 20 Höhenmeter unter den Gipfel bin ich dann auf Schnee- und Steinfeldern wieder aufgestiegen, um so zur Erkenntnis zu gelangen, dass eine Überschreitung der Stampferwand durchaus auch für Nichtkletterer in Betracht käme.
Nach abermaliger Jause wanderte ich mit Schneeschuhen (bisher bin ich ganz gut ohne sie ausgekommen) über die Taferlscharte (oder zumindest in ihrer Nähe – in diesem Gebiet habe ich frische Fußspuren entdeckt) im weiten Halbrund des Almkessels auf die kleine Gipfelerhöhung des Karkopfes.
Von hier noch ein Stück westwärts ausholend folgte ich dann in weiterer Folge dem Almgelände südwärts, wieder hinab zur Muhreralm, wo die Wiesen von zigtausenden Krokusblüten übersät sind.
Nach einem fast einstündigen Schläfchen bei der Alm trat ich bei zunehmender Bewölkung wieder den Rückweg zum Ausgangspunkt an.
Bei der Nachhausefahrt hat es dann zwischenzeitlich nördlich des Tauerntunnels sogar leicht geregnet.
Bisherige Wandererlebnisse im Tourengebiet Zederhaus – Riedingtal
- Schneeschuhtour Aignerhöhe – Gebreinspitze – Labspitze (19.03.2010)
- Bergtour Guglspitzen – Hochfeind – Zwillingwand (22.07.2009)
- Schneeschuhtour Seeköpfl – Kempen – Gröbnitzen (11.01.2009)
- Schitour Hölle – Felskarspitze (24.04.2008)
- Schitour Mosermandl-Umrundung – Windischkopf (24.02.2008)
- Schitour Schliererspitz – Kleines Mosermandl (20.02.2008)
- Schneeschuhtour Riedingspitze – Gr. Reicheschkogel – Weißeck (02.11.2007)
- Skitour Karthäusengraben – Balonspitze (17.02.2007)
- Wandertour Mosermandl – Windischkopf – Stierkarkopf – Weißgrubenkopf (15.11.2005)
Weitere Bergtouren auf Nachbargipfel
- Bergwanderung Rettenwand – Hochbirg (13.10.2010)
- Wandertour Lantschfeldalmen – Blausee – Grünspitze (24.05.2010)
- Skitour Untere Pleißlingalm – Taferlnock-Überschreitung (09.04.2007)
Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Lungau, Radstädter Tauern, Riedingtal, Salzburg, Schneeschuhtour, Tourenbericht, Zederhaus