Eigentlich war für heute (11.09.2011) eine Wandertour in den Seckauer Tauern vorgesehen, nach den gestrigen wunderbaren Eindrücken im Seekar und den angenehmen spätsommerlichen Fast-Badetemperaturen wollte ich aber auch heute im Umfeld von Wasser unterwegs sein.

Das Tourenziel wurde dann erst am Morgen bei der Abfahrt fixiert – und was für ein Tourenziel: Die Wahl fiel auf den berühmten Klafferkessel in den Schladminger Tauern, den sich Ingrid nach dem Hochgolling und der Hochwildstelle als dritten großen Klassiker in diesem Sommer gewünscht hatte.

Die Wanderung über den Greifenberg in den Klafferkessel, die in vielen Wanderführern übereinstimmend als „vielleicht schönste Tour in den Niederen Tauern“ beschrieben wird, durfte ich bereits einmal – am 31.07.2004 – genießen, als viele der kleineren Seen noch von Schnee und Eis umrahmt waren.

Ein Tiefblick auf den gänzlich schneebedeckten Klafferkessel ergab sich am 20.05.2007, als ich im Anschluß an die Pöllerhöhe über den Lungauer Klafferkessel auf den Greifenberg gestiegen bin.

Heute hatten wir auch noch die Ehre, uns über die Begleitung unserer neuen Bergkameradin Annemarie freuen zu dürfen, die uns dankenswerterweise nicht nur zu den Parkgebühren beim Gasthaus Riesachfall eingeladen hat sondern uns mittels „Maoam-Doping“ auch auf den Greifenberg brachte ;-).

Die des Griechischen mächtige, klettertechnisch versierte und bergrettungskundige Wander- und Raftingführerin, die bereits die „sieben Weltmeere befuhr“, hat uns auch einige sehr schöne fotografische Erinnerungen zur Verfügung gestellt und uns überdies die Anzahl der alleinstehenden 3000-er in Österreich sowie den Verlauf des Steinriesentales gelehrt :-).

 

Unterwegs im Klafferkessel

Unterwegs im Klafferkessel

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Preintalerhütte – Gollinghütte
Wandergemeinde: Rohrmoos-Untertal
Ausgangspunkt: Gasthaus Riesachfall
Gebirgsgruppe: Schladminger Tauern

 

Tourengebiet Riesachfall - Preintalerhütte - Gollinghütte

Tourengebiet Riesachfall - Preintalerhütte - Gollinghütte

Routenverlauf Riesachfall - Preintalerhütte - Klafferkessel - Gollinghütte

Routenverlauf Riesachfall - Preintalerhütte - Klafferkessel - Gollinghütte

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304


Der Routenverlauf

Rohrmoos-Untertal / Gasthaus Riesachfall – Obere Gfölleralm – Riesachsee – Kotalm – Preintalerhütte – Klafferkessel – Greifenberg – Gollinghütte – Steinriesental – Gasthaus Riesachfall

Die Tourbeschreibung

Entgegen der üblichen Runde über die Gollinghütte und den Greifenberg wollte ich heute aus fotografischen Gründen den Klafferkessel im Uhrzeigersinn erwandern.

So starteten wir unsere Wandertour in Rohrmoos-Untertal beim großen Parkplatz beim Gasthaus Riesachfall und wandern an den eindrucksvoll tosenden Riesachfällen entlang bergwärts.

Weiter oben an einer Weggabelung entscheiden wir uns für die Route über den Höllsteig, der mit einer schaukelnden Hängebrücke beginnt und in der Folge über etliche Eisengitterstufen erklommen wird.

Kurz nach dem oberen Ausstieg kommen wir an der Jausenstation Gfölleralm vorbei und wenig später erreichen wir den Riesachsee in dessen Wasser sich die umliegenden, sonnenbestrahlten Gipfel fotogen spiegeln.

 

Aufstieg zur Preintalerhütte

Aufstieg zur Preintalerhütte

 

Fast eben zieht sich der folgende Abschnitt über etwa 3 Kilometer an den einladend geschmückten Almhütten vorbei Richtung Südosten, ehe der Steig neben dem Riesachbach zur Preintalerhütte hinauf ansteigt. Hier gelangen wir nun auch in die Sonne.

Nach kurzer Rast folgen wir dem nun nach Südwesten drehenden Wanderweg in das Äußere Lämmerkar und am zunehmend steiler werdenden Steiglein hinauf zur Unteren Klafferscharte (2.280), wo wir die ersten kleineren Seen des Klafferkessels sichten.

Nach einigen Schritten öffnet sich der Blick auf den mehr als 100 Höhenmeter tiefer liegenden, grün-blau schimmernden Unteren Klaffersee.

 

Tiefblick zum Untereren Klaffersee

Tiefblick zum Untereren Klaffersee

 

An einem der kleineren Gewässer lassen wir uns zur gemütlichen und stärkenden Jause nieder.

Die zahlreichen Besucher des Klafferkessels verteilen sich über das weite Gelände, so dass man beinahe das Gefühl völliger Einsamkeit hat.

Nach der essenstechnischen Stärkung und einem erfrischenden Fußbad geht es weiter. See folgt auf See, mehr als 30 informiert uns der Wanderführer. Dort ein kleiner runder, kaum einige Zentimeter tief, da ein interessant geformter unter dem senkrecht aufragenden Greifenstein. Im Hintergrund das imposante Waldhorn, das für mich in Verbindung mit dem benachbarten Kieseck zu den prächtigsten Gipfelerscheinungen der Schladminger Tauern gehört.

 

Blick zum Waldhorn

Blick zum Waldhorn

 

Plötzlich öffnet sich der Blick über einen schmalen, aber langgezogenen See, der Richtung Westen hinüberzieht. Weiter oben folgt mit dem Oberen Klaffersee der zweite große und über 30 Meter tiefe See des Klafferkessels.

In seiner Nähe treffen wir auf eine Gruppe bekannter Wanderer, die sich dort nach Überschreitung des Greifenberges zu einem Entspannungsschnäpschen niedergelassen hatten.

Nach netter Plauderei machen wir uns wieder auf den Weg. Waren es die vielen Fotos, die uns immer wieder zu längeren Aufenthalten nötigten, oder waren es die bereits mehr als 1.400 zurückgelegten Höhenmeter. Jedenfalls wurden unsere Schritte allmählich schwerer und langsamer, als wir uns über Steinfelder dem Gipfelaufbau des Greifenberg näherten.

 

Oberer Klaffersee

Oberer Klaffersee

 

Nach der Oberen Klafferscharte (2.520) wartet eine kurze Schlüsselstelle, die dem geübten Wanderer zwar kaum auffallen wird, wo aber alpinistisch weniger Versierte schon weiche Knie bekommen haben. Das Felsband ist aber mit einem Drahtseil gut gesichert und entschärft.

Noch ein kurzer Aufschwung und wir haben das Gipfelkreuz am Greifenberg erreicht, welches wir – anders als bei meiner ersten Sommerüberschreitung – heute ganz für uns alleine haben.

Unter uns überblicken wir noch einmal eine Reihe von Seen im Klafferkessel. Besonders den etwas größeren und bereits früher ansatzweise erkennbaren Rauhenbergsee können wir hier gut einsehen.

Die verstärkt auftretenden Wolken und der kühle Wind lassen uns nicht lange am Gipfel verweilen. Südwärts führt uns der Weg hinab zum Greifenbergsattel (2.450) mit dem höchstgelegenen See der Schladminger Tauern.

Hier dreht der Weg wieder Richtung Westen und auf eher monotonem, steilem Steig gilt es, 800 Höhenmeter auf mitunter erdig-rutschigen, strauchbewachsenen Wiesenhängen hinab zur Gollinghütte zurückzulegen.

Neben dem Wasserfall steigen wir abwärts zur Unteren Stegeralm und auf der mehr als 4 Kilometer langen Almstraße geht es parallel zum Steinriesenbach hinaus zum Ausgangspunkt nahe dem Gasthaus Riesachfall.

 

 

Vorbei am Greifenstein

Vorbei am Greifenstein

 

Fazit: Normalerweise kann ich ja mit Superlativen bei der Beschreibung einer Wandertour nicht viel anfangen, da es soviele herrliche Platzerln in unserer Heimat gibt. Die grandiose Schönheit des Klafferkessels übertrifft aber tatsächlich das meiste, was man zuvor an landschaftlichen Leckerbissen gesehen hat.

Zudem ist der Klafferkessel auf vergleichsweise „einfachen“ Wanderwegen zu erreichen, so dass es nicht verwundert, dass man hier auch kleinere Volksschulkinder antreffen kann. Für die weniger konditionsstarken Wanderer bieten die strategisch günstig gelegenen Stützpunkte der Gollinghütte und Preintalerhütte ideale Ausgangspunkte.

 

Bisherige Wandertouren in Rohrmoos

 

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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2 Kommentare on Wandertour Klafferkessel – Greifenberg

  1. […] Tauern ist natürlich etwas schwierig, wenn die Erinnerungen noch immer an den herausragenden Landschaftsimpressionen des Klafferkessels haften, den wir vor 2 Tagen durchwandert […]

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