Die heutige (02.10.2011) Bergtour zeigt wieder einmal ganz deutlich, dass es nicht immer eine große, tagesfüllende Wanderung sein muss, um sie als „Hervorragend“ zu bewerten und in besonders angenehmer Erinnerung zu behalten.
Wie ich schon mehrfach in Zusammenhang mit „Schönheitsbeurteilungen von Wanderungen“ angemerkt habe, spielen neben den Landschaftsimpressionen auch viele andere Komponenten eine Rolle. Beispielsweise das Wetter, besondere Lichtstimmungen, faszinierende Tierbeobachtungen, seltene Pflanzenentdeckungen und ganz besonders auch die Begleitung.
Heute durften wir uns wieder über einen solchen besonderen Wandertag freuen, bei dem einfach alles gepasst hat, auch wenn das sehr einfach erreichbare und nicht sonderlich herausfordernde Deneck eigentlich nicht zu meinen Stammtourenzielen in der Hauptwanderzeit gehört.
Denn auf Grund der oben angeführten positiven Eigenschaften wird man in diesem Teil der Schladminger Tauern meist nicht alleine unterwegs sein.
Zum dritten Mal in Folge fuhren wir heute im Großsölktal südwärts, im Gegensatz zu der Wanderung über die Gastrumerhöhe und der Bergtour zum Rupprechtseck war heute aber beim Sölkpaß bzw. kurz davor Endstation der Autofahrt und Ausgangspunkt der Wanderung.
Das Tourengebiet
Tourenregion: Großsölktal / Sölkpaß
Wandergemeinde: St. Nikolai im Sölktal
Ausgangspunkt: Sölkpaßstraße / Kaltenbachalm
Gebirgsgruppe: Schladminger Tauern
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Der Routenverlauf
Sölkpaßstraße / Kaltenbachalm – Unterer Kaltenbachsee – Mittlerer Kaltenbachsee – Oberer Kaltenbachsee – Schafspitze – Deneck – Etrachböden – Nageleck – Sölkpaß – Kaltenbachalm
Die Tourbeschreibung
Nach den großen, ausgedehnten Kammwanderungen der letzten Tage gönnten wir uns heute eine etwas späteren Aufbruch, auch wenn Frühaufsteherin Brigitte dadurch nach ihrem Aufwachen 3 Stunden auf uns warten mußte 😉 .
Beim Start nahe der Kaltenbachalm waren wir dennoch erst das zweite Auto. Drei junge Wanderer brachen beinahe zeitgleich mit uns auf.
Wie wir aus der Ferne beobachten konnten, begann sich der Parkplatz etwas später rasch zu füllen.
Durch den vergleichsweise späten Aufbruch und die ostseitige Ausrichtung kamen wir schon vom Start weg in den Genuß der wärmenden Morgensonne.
Der Weg auf das Deneck zeichnet sich durch eine schöne landschaftliche Gliederung aus. Die erste Steilstufe von der Kaltenbachalm zum Unteren Kaltenbachsee wird auf einem einfach begehbaren Zick-Zack-Steig bewältigt, der sich in etlichen Serpentinen über fast 200 Höhenmeter inmitten herbstlich gefärbter Beerensträucher nach oben schlängelt.
Beim Unteren Kaltenbachsee sieht man bereits deutlich das noch weit entfernte Gipfelkreuz am Deneck glänzen. Es folgt eine anfangs eher flache Passage, die erst zum Schluß etwas steiler, aber nie schwierig wird.
Und schon steht man beim Mittleren Kaltenbachsee auf 1.912 Meter Höhe. Nachkommende Wanderer testen die Wassertemperatur, da sie den Bergsee bei der Rückkehr zum (wohl sehr) erfrischenden Bade nutzen wollen. Und tatsächlich haben sich am Nachmittag einige Wagemutige ins kalte Nass gestürzt.
Es folgt eine längere und mitunter steilere Passage über etwa 150 Höhenmeter hinauf zum vergleichsweise kleinen Oberen Kaltenbachsee.
Nach einer abermaligen Steilstufe stehen wir oben am Ostrand der langgezogenen, weiten Etrachböden, die wir beim Abstieg durchschreiten wollen. Beim Anstieg wählen wir jetzt die oben am Grat verlaufende Route auf die Schafspitze, eine südöstlich des Deneck gelegene mit Gipfelbuch ausgestattete Erhebung, die in den Landkarten nicht benannt ist.
Nach einem kurzen Abstieg wartet der zunehmend steiler werdende Schlußanstieg in der Nähe des Südostgrats hinauf zum neuen, in der Sonne glitzernden Gipfelkreuz am Deneck, wo wir uns zur Jause niederlassen und den großartigen Fernblick genießen.
Vor dem Abstieg wandern wir noch einige Meter zu einer kleinen Erhebung im Nordwesten, wo wir gut zum Hohensee hinuntersehen.
Danach geht es wieder abwärts. Zunächst konzentriert am steilen Abschnitt nahe dem Südostgrat bzw. in der Südflanke, wo wir einen schönen Hund im Aufstieg treffen, später unschwierig über die flachen Etrachböden.
Hier beschließe ich spontan, noch das Nageleck zu überschreiten, während die beiden Ladies am Anstiegsweg zurückgehen. Ein meist deutlich ausgeprägtes Steiglein zieht am Grat von West nach Ost, lediglich den Einstieg habe ich wohl etwas verschlafen, weshalb ich kurz in die steile Südflanke hinein geriet.
Beim Steinmandl am höchsten Punkt des Nagelecks wartet ein Gipfelbuch.
Auf der anderen Seite geht es – bei Trockenheit nicht sonderlich anspruchsvoll – zum gut frequentierten Sölkpaß mit der kleinen lieblichen Kapelle hinunter.
Dutzende Autofahrer und Motorradfahrer nutzen das sonnige Platzerl zur Rast.
Für den Abstieg zurück zum Auto, wo meine beiden Begleiterinnen bereits warten, wähle ich die Route über den Römerweg.
Fazit zur Wandertour:
Das Deneck hat eigentlich alles, was eine schöne Wanderung ausmacht. Neben landschaftlicher Vielfalt – von der Alm über 3 Seen zu einem hochgelegenen, herbstlich gefärbten Wiesenboden gilt es zuletzt auch einen ansatzweise recht steilen Aufschwung zum neuen, interessanten Gipfelkreuz zu bewältigen. Als Lohn winkt ein hervorragender Ausblick über unzählige Gipfel der Niederen Tauern.
Wer danach neben Trittsicherheit auch noch über Kraftreserven verfügt, kann beim Rückweg die Gratüberschreitung über das Nageleck (mit Gipfelbuch) zum Sölkpaß wählen und über den Römerweg zum Ausgangspunkt zurückkehren und kommt so in den Genuß einer kleinen Rundwanderung.
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Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Großsölktal, Schladminger Tauern, Sölkpaß, St. Nikolai im Sölktal, Steiermark, Tourenbericht, Wandertour