Der erste schöne Sonnentag nach größeren Neuschneemengen ist bekanntlich auch immer einer der gefährlichsten. Auch heute (12.01.2012) war die Lawinensituation entsprechend angespannt.
Eine Schitour im Hinteren Sattental wäre zwar ebenfalls möglich gewesen und dort hätte ich auch meine Spuren vom Vortag nutzen können, aber immer das gleiche Tourengebiet wird mit der Zeit auch etwas fad.
Da Ingrid das Englitztal noch nicht kannte, wollte ich ihr heute dieses landschaftlich reizvolle Wandergebiet über dem Walchental, südlich von Öblarn gelegen, näherbringen.
Das Tourengebiet
Tourenregion: Walchental / Englitztal
Wandergemeinde: Öblarn
Ausgangspunkt: Ghf. zum Bergkreuz / Berghaus (960)
Gebirgsgruppe: Rottenmanner und Wölzer Tauern
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Der Routenverlauf
Walchental zwischen Ghf. zum Bergkreuz und Berghaus – Weiße Wand – Englitztalhütte – Hangofenalm (verf.) – Hangofenhütte – Weiter Richtung Plöschmitzzinken bis 1.910 Meter Höhe – Abfahrt entlang der Aufstiegsroute
Die Tourbeschreibung
Eine breitbeinige Abfahrtsspur auf der Forststraßenabzweigung bei unserem Ausgangspunkt ließ kurzzeitig die Hoffnung aufkeimen, ich könnte mir heute die Spurarbeit ersparen.
Leider verließ die Spur, an der deutlich zu erkennen war, dass sich der „Erzeuger“ auch bergab erheblich hat anstrengen müssen, schon bald unsere Aufstiegsroute Richtung Englitztal.
Somit war es nun an uns, eine Linie durch den jungfräulichen Schnee zu ziehen.
In etlichen Serpentinen aufwärts an den dunklen Löchern in der Weißen Wand vorbei – hier sollte tagsüber ein kleinräumiges Nassschneerutscherl die Forststraße verlegen.
Bis zur Englitztalhütte war zumindest strecken- und ansatzweise eine alte Spur durch eine leichte Vertiefung erkennbar.
Am weiteren Weg war aber gar nichts mehr zu erkennen. An 2 Stellen ist ein steilerer, freier Waldhang zu queren.
Den extrem steilen Hängen, die das Englitztal im Westen begrenzen, wichen wir aber tunlichst weiträumig aus. Die verfallenen Reste einer alten Almhütte waren unter dicken Schneemassen verborgen.
Über eine Steilstufe – ostseitig um den Ausläufer eines Felsstocks herum – erreichen wir das bequeme Anstiegsgelände im Gebiet der heute tief eingeschneiten Hangofenhütte. Hier kommen wir nun auch in den Genuß der wärmenden Sonne – allerdings leider nur kurz, denn schon bald vermag sie sich nicht mehr über den Hangofen zu erheben.
Wir folgen weiter der ab hier vom Sommerweg abweichenden Wintermarkierung bis über die Baumgrenze, wo wir von einem scharfen Wind in Empfang genommen werden.
Mit diesem Wind sinkt unsere Aufstiegslust nun rapide, zumal wir uns ohnehin keinen Gipfel vorgenommen haben. Der Plöschmitzzinken wäre nur mehr etwa 180 Höhenmeter entfernt gewesen.
Auf einem kurze Zeit sonnenbestrahlten, landschaftlich äußerst reizvollen, hügeligen Plateau entschlossen wir uns aber zur Umkehr, zumal die herrlichen Pulververhältnisse unterhalb der Baumgrenze nun mit einem brüchigen, windgepressten Harschdeckel gewechselt hatten.
Die Abfahrt war dementsprechend auf den obersten Höhenmetern etwas mühsam, ab der Waldgrenze aber ein großes Vergnügen.
Bis zur Englitztalhütte war nach uns ein weiterer Schitourengeher aufgestiegen, hatte aber nach einem Sonnenbad (er erzählte uns davon unten im Walchental) von hier wieder die Abfahrt angetreten.
Im Almgebiet kam uns ein noch im Aufstieg begriffener Schneeschuhwanderer entgegen.
Bisherige Wandertouren im Englitztal
- Wandertour Lämmertörlkopf – Mörsbachspitz (03.10.2010)
- Schneeschuhtour mit Hunden: Matillenalm – Hangofenhütte (03.04.2010)
- Schitour Plöschmitzzinken – Hangofen (29.11.2007)
- Gipfelrunde Gumpeneck – Kühofenspitz – Hangofen (26.06.2004)
- Schneeschuhtour Plöschmitzzinken – Keine Fotos vorhanden (07.02.2004)
Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Öblarn, Rottenmanner und Wölzer Tauern, Schitour, Steiermark, Tourenbericht, Walchental