Das waldreiche Kemetgebirge – der Ostausläufer des Dachsteingebirges – zwischen dem Ennstal, nördlich von Gröbming, und dem steirischen Salzkammergut gelegen, birgt einige geheimnisumwobene und mystische Kraftplätze, die sich dem Gelegenheitswanderer gut durch ihre Abgeschiedenheit und schweren Auffindbarkeit zu entziehen wissen.
Neben der noch relativ bekannten Notgasse und dem nur gut eingeweihten Einheimischen vorbehaltenen Mausbendlloch zählt auch das Bärenloch zu diesen besonderen Plätzen.
Mein erster Besuch beim Bärenloch am 04.03.2004 wird mir immer in Erinnerung bleiben.
Damals – bei meiner allerersten „richtigen“ Schitour abseits der Pisten noch völlig unerfahren – kam mein Bergkamerad in eine Lawine, aus der er sich aber gottseidank selbst retten konnte. Sogar die Tourenschi haben wir bei diesem glimpflich ausgegangenen Unfall in den Schneemassen gefunden, lediglich die beiden Schistöcke blieben verborgen.
Dass es sich bei meinem damaligen Tourenpartner um meinen Bruder gehandelt hatte, machte den Schock auch nicht gerade kleiner.
Das Tourengebiet
Tourenregion: Kemetgebirge
Wandergemeinde: Gröbming
Ausgangspunkt: Steinerhaus am Stoderzinken
Gebirgsgruppe: Dachsteingebirge
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Der Routenverlauf
Stoderzinken / Steinerhaus – Brünnerhütte – Hochwiesmahd – Gr. Wiesmahd – Tumerach – Plankenalm – Bärenloch – Beim Rückweg über die Plankenalm zur Schildenwangalm und am Zustiegsweg zurück
Die Tourbeschreibung
Nachdem ich vom Mautdörfl in Gröbming-Winkl 2 autostoppende Paragleiter-Flieger mitgenommen habe, starte ich meine heutige (12.11.2011) Wanderung in das Innere des Kemetgebirges beim Steinerhaus auf über 1.800 Meter Seehöhe.
Schon bald ist die ca. 100 Höhenmeter tiefer gelegene Brünnerhütte erreicht und der weitere Wegverlauf zieht fast eben durch den Wald Richtung Westen. Dort wo die Schimarkierung den Wanderweg zur Grafenbergalm Richtung Norden verläßt, folge ich der bereits aus einigen Sommer- und Winterwanderungen bekannten Route über die Hochwiesmahd zur Großen Wiesmahd.
An der Abzweigung zur Notgasse vorbei, halte ich mich wenig später an einen nur mäßig ausgeprägten Graben Richtung Norden.
Spärlich ist immer wieder ein Steig erkennbar, einige Fußspuren zeigen, dass der Weg über Tumerach zur Plankenalm nicht gänzlich unbegangen ist.
Auch nach der Plankenalm ist immer wieder ein Steig erkennbar, ohne die hilfreichen Steinmandln und auffällig platzierten Holzstöcke könnte man sich aber leicht verlaufen, zumal der Boden jetzt schon in Schattlagen häufig hartgefroren und reifüberzogen ist.
Bei größeren Wiesenmulden hält man sich am besten immer südlich, an einigen Stellen könnte man sich leicht vergehen, wenn man den Weg noch nie gegangen ist.
An einem Grab mit kleinem Eisenkreuz vorbei, die vor wenigen Wochen noch bunte Farbenpracht der goldgelben Lärchen ist mittlerweile schon vielfach einem schmutzigen Braun gewichen.
In leichtem Auf und Ab erreiche ich den steilen Schlußanstieg, der meinem Bruder bei unserer Schitour fast zum Verhängnis geworden wäre.
Leichter Wind weht über das Plateau, als ich – zuletzt über ein Sand- und Steinfeld – den großen Höhleneingang des Bärenloches erreiche.
Direkt beim Eingang – das Höhlenbuch aus dem Jahre 2003, welches erst wenig beschrieben ist.
Bei der Jause schweift mein Blick über das weite Waldgebiet und ausgedehnte Latschenfelder im Süden, welches ich auch bereits einmal bei einer Schitour vom Hirzberg über Napfenkogel und Kufstein zum Stoderzinken durchwandert habe.
Den Blickfang bilden natürlich im Südwesten die höchsten und markantesten der Dachsteingipfel.
Der Hohe Dachstein kann sich gegenüber dem mächtigen Großen Koppenkarstein dabei aber gar nicht so richtig in Szene setzen. Da der rundliche Gjaidstein oder Gjoadstoa, wie ihn die Einheimischen nennen, dort die schneebedeckten Gipfel von Eselstein und Scheichenspitze. Davor der Landfriedstein. Und dazwischen irgendwo die unscheinbare Anhöhe des von uns so benannten „Yetistein„.
Eine großartige Bergszenerie im Umfeld der in der Sonne glänzenden Gletscher und Schneefelder.
Beim Rückweg folge ich zunächst meinem Zustiegsweg bis zur Plankenalm. Von hier halte ich mich nun südwärts und erreiche nach etwa einer halben Stunde Gehzeit die Schildenwangalm.
Am Forstweg zur Gr. Wiesmahd, wo ich wieder auf meinen Zustiegsweg treffe, der mich noch rechtzeitig vor Einbrechen der Dunkelheit zurück zum Steinerhaus am Stoderzinken bringt.
Fazit der Tour:
Eine einsame Wandertour mit spezieller Atmosphäre, die der Ortsunkundige nur nach bester Vorbereitung – idealerweise mit GPS-Unterstützung – oder in Begleitung eines Wegekenners unternehmen sollte.
Weitere Sommertouren im Kemetgebirge
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- Schitour Stoderzinken – Hirzberg (07.01.2005)
Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Dachsteingebirge, Gröbming, Kemetgebirge, Steiermark, Tourenbericht