Gleich vorweg für alle jene, die nur auf Grund des Beitrag-Titels zu meinem Blog gefunden haben: Ich habe (leider) kein Rezept dafür, wie man in kurzer Zeit sehr reich wird ;-).

Vielmehr geht es um einen Statistik-Wert, den ich heute nach fast 9 Jahren „Tourenbuchführung“ erreicht habe.

Ich habe schon oftmals anklingen lassen, dass ich eigentlich ein „Anti-Sportler“ bin und es mir bei der seit 01.01.2004 geführten Aufzeichnung meiner Wandertouren nicht um irgendwelche Rekorde geht.

Dennoch gab es immer wieder einmal Kennziffern in meiner persönlichen Touren-Statistik, bei deren Annäherung ich zugegebenermaßen schon etwas intensiver darauf geschielt habe.

So zum Beispiel beim Erreichen der 10.000-Kilometergrenze oder auch bei der Besteigung meines 1.000 Gipfels.

Die aktuell durchbrochene „Schallmauer“: Eine Million Aufstiegs-Höhenmeter.

Tourenstatistik

Tourenstatistik – Die 1. Million Höhenmeter

 

Mit Näherrücken der 1. Million begann ich über die Route und auch die Tourenart zu grübeln, denn ich wollte mir natürlich eine besondere Wanderung für diesen Tag aussuchen.

Und ich denke, ich habe auch wirklich eine anspruchsvolle Route und ein würdiges, symbolträchtiges Wanderziel gefunden: Damals am 1. Jänner 2004 beim Start meiner Tourenaufzeichnungen war es eine Schneeschuhwanderung über das Kemetgebirge auf das Hochmühleck.

Was lag also näher, als auch den einmillionsten Höhenmeter am Weg auf das Hochmühleck zurückzulegen. Und natürlich wieder mit Schneeschuhen, haben sie doch zu meinem Spitznamen „Yeti“ geführt, woraus sich dann die „AlpenYeti-Homepage“ entwickelte.

Wegen der Länge der Tour und der im zentralen Kemetgebirge bereits beachtlichen Schneemengen und der damit verbundenen schweren Spurarbeit wollte ich die Wanderung auf 2 Tage aufteilen.

Tag 1: Die Vorbereitung

Am 13.12.2012 ging es mit Tourenschi direkt von meiner Haustür duch die Öfen zwischen Stoderzinken und Kammspitz über die Rahnstube hinauf zur Viehbergalm. Oberhalb von etwa 1.400 Meter Seehöhe wartet bereits gut und gerne ein Dreiviertelmeter Schnee.

Die Route bis zum Almgelände war bereits gut gespurt, wie schwer es meine Vorgänger gehabt haben, merkte ich dann ab dem Almgelände, als es an mir lag, die weitere Spur Richtung Hochmühleck zu legen. Der lockere Pulverschnee mit Einsinktiefen bis zu 30 cm machte aber große Vorfreude auf die Abfahrt.

Eigentlich wollte ich direkt bis zum Gipfel des Hochmühleck wandern, aber ich kam nicht schnell genug voran, und da am Abend noch eine Weihnachtsfeier auch mich wartete, machte ich ber der „Abfahrtsstelle“ kehrt. In der Regel nimmt man erst hier auf ca. 1.660 Meter Höhe beim Rückweg die Felle ab, weil der weitere Wegverlauf zum Gipfel ziemlich flach verläuft.

Hier also „auf halbem Weg“ machte ich nach knapp 10 Kilometern wieder kehrt, diese Spur würde mir am nächsten Tag gute Dienste am Nachhauseweg leisten.

Die Viehbergalm bei der "Vorbereitung" am 13.12.2012

Die Viehbergalm bei der „Vorbereitung“ am 13.12.2012

 

Tag 2: Die Jubiläums-Tour

Nach einer schönen Weihnachtsfeier am Vorabend und einem köstlichen Frühstück im Hotel Aldiana machte ich mich auf den Weg.

Meine geplante Schneeschuhwanderung sollte mich direkt vom Hotel bei der Grimmingtherme in Bad Mitterndorf im steirischen Salzkammergut über das Kemetgebirge durch die Öfen hinab bis zu meiner Haustüre in Gröbming-Winkl führen.

Ich rechnete mit etwa 7 Stunden Gehzeit, eine Einschätzung die sich nach mehr als 1.000 Höhenmeter und 23 Kilometer als ziemlich richtig herausstellen sollte.

Lediglich das ziemlich kraftraubende völlig unverspurte Teilstück zwischen Hochmühleck und meiner gestrigen „Abfahrtsstelle“ brachte meinen Zeitplan etwas durcheinander, am Ende zeigte die Uhr knapp 7 Stunden und 45 Minuten Wanderzeit an.

Beim Salzastausee: 4 Stunden bis zum Hochmühleck

Beim Salzastausee: 4 Stunden bis zum Hochmühleck

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Steirisches Salzkammergut / Kemetgebirge
Wandergemeinde: Bad Mitterndorf – Gröbming
Ausgangspunkt: Grimmingtherme Hotel Aldiana
Gebirgsgruppe: Dachsteingebirge
Tourengebiet_Kemetgebirge

Tourengebiet Kemetgebirge: Von Bad Mitterndorf nach Gröbming

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304

Der Routenverlauf

Bad Mitterndorf / Grimming-Therme Aldiana Salzkammergut – Bad Heilbrunn – Kraglhittn – Almgraben – Stenitzenalm – Goseritzalm – Hochmühleck – Viehbergalm – Rahnstube – Öfen – Lend – Gröbming-Winkl

 

Die Tourbeschreibung

Der erste Abschnitt der Tour verläuft über fast 7 Kilometer weitgehend auf flachen Straßen und penibel geräumten Forstwegen. Die Schneeschuhe bleiben hier noch am Rucksack.

Die Route von Bad Mitterndorf zur Stenitzenalm

Die Route von Bad Mitterndorf zur Stenitzenalm

Direkt vom großen und gut besetzten Parkplatz beim Hotel Aldiana Salzkammergut führt mich meine Route zunächst ein kurzes Stück südwärts an der „Goaßhittn“ vorbei bis zum Bad Heilbrunn, wo mein heutiges Gipfelziel – das Hochmühleck – mit 4 Stunden Wanderzeit (im Sommer) angeschrieben ist. Hier – am Nordufer des Salza-Stausees zweigt eine geräumte Straße nach Westen ab. An den Schisprungschanzen vorbei erreiche ich bald die „Kraglhittn“. Weitgehend eben geht es weiter bis zu einer Weggabelung, wo ein Forstweg (der Schranken war geöffnet) in den Almgraben hinein führt.

Schnee-Impressionen im Salzkammergut

Schnee-Impressionen im Salzkammergut

 

Hier beginnt das Gelände allmählich zu steigen, noch immer aber ist der Weg bestens geräumt, Blutspuren, Innereien und Fellstücke weisen auf das kürzlich jäh und gewaltsam eingetretene Ende einer Gams hin. Weiter oben ist die Forststraße dann nicht mehr so feinsäuberlich präpariert, die groben Traktorspuren erlauben aber auch hier noch ohne Schneeschuhe ein gutes Vorwärtskommen.

Bei der Stenitzenalm auf etwas mehr als 1.000 Meter Seehöhe verlasse ich schließlich die Forststraße und folge der guten Sommermarkierung Richtung Goseritzalm.

Von der Stenitzenalm über die Goseritzalm auf das Hochmühleck

Von der Stenitzenalm über die Goseritzalm auf das Hochmühleck

 

Gottseidank kann ich ab der Stenitzenalm einer Schispur folgen, denn ohne diese Spur wäre es heute wirklich enorm anstrengend geworden. Normalerweise versuche ich ja, mit den Schneeschuhen nicht in einer Schispur zu gehen, aber da für die folgenden Tage Schlechtwetter mit Regen und Schnee angesagt war, konnte ich nicht allzu viel zerstören.

Durch endlos scheinende Ziehwege im Wald erreiche ich schließlich die auf mehr als 1.400 Meter Seehöhe gelegenen Hütten der Goseritzalm. Zwar bin ich die meiste Zeit über nordseitenbedingt im kühlen Schatten gewandert, hier auf den freien Almlichtungen macht sich die Kälte – verstärkt durch ein zünftiges Lüfterl – aber richtig bemerkbar.

Das Hochmühleck ist zwar nicht mehr fern, der Weg steilt aber ordentlich auf, und schön langsam spüre ich auch bereits die bisher zurückgelegten 10 Wander-Kilometer. Am Gipfelaufschwung muss ich immer öfter zum Verschnaufen innehalten, auch der zunehmend spürbare starke und eisige Wind trägt etwas zu meiner Demoralisierung bei.

Der Wind peitscht Schneekörner durch die Luft

Der Wind peitscht Schneekörner durch die Luft

 

Schließlich stehe ich aber oben beim Gipfelkreuz am Hochmühleck und genieße die Aussicht. Auch ein Besuch des nahen Gedenkkreuzes an den im Juli 2010 am Kamm verunglückten Fred Pichler darf natürlich nicht fehlen und ich erinnere mich gerne an unsere gemeinsame Schitour, die am 06.01.2006 ebenfalls auf diesen Gipfel geführt hat.

Vom Hochmühleck zur Viehbergalm

Vom Hochmühleck zur Viehbergalm

 

Der nächste Abschnitt über ca. 1,6 Kilometer bis zu meiner gestrigen „Abfahrtsstelle“ sollte sich nun als ziemlich kraftraubend herausstellen. Bis über die Knie versank ich im tiefen Schnee und auch meine „üppige Wegzehrung“ von einem kleinen Müsliriegel war längst verputzt. Als ich dann endlich auf meine gestrige Spur traf hat sich die Sonne an diesem kurzen Wintertag bereits weit zurückgezogen.

Ausblick zum Kammspitz. Auf der anderen Seite liegt Gröbming.

Ausblick zum Kammspitz. Auf der anderen Seite liegt Gröbming.

 

In meiner Schispur vom Vortag kam ich nun aber vergleichsweise einfach und rasch voran. Während ich mich gestern bei der Abfahrt noch über lockeren Pulverschnee erfreuen durfte, hatte der Schnee heute auf der Südseite des Hochmühleck bereits eine harte Kruste. Bei der Viehbergalm machte sich allmählich die Dämmerung breit. Der Abstieg über den Wurf ging rasch vonstatten – hier hatte ich mir gestern auf den nah unter der Schneeoberfläche liegenden Steinen ein Loch in den Schi gerissen.

Von der Viehbergalm nach Hause

Von der Viehbergalm nach Hause

 

Ab der Rahnstube folgte ich der heuer besonders extrem geräumten Forststraße. Vielerorts kamen Steine durch. Am unteren Ausläufer der kurvenreichen Öfenstraße überholte ich nahe dem Schranken einen Wanderer (oder eher Jäger ?). Bei der Kneippanlage in der Lend zweigte ich Richtung Steinbruch ab um auf den letzten 4 Kilometern der Langlaufloipe nach Hause zu folgen.

Die heutige Schneeschuhwanderung war für das Erste-Million-Jubiläum eine würdige Tour, die zwar keine besonderen gehtechnischen Schwierigkeiten aufwies, mich aber konditionell doch einigermaßen forderte.

Ausblick vom Hochmühleck zum Grimming

Ausblick vom Hochmühleck zum Grimming

 

Abschließend möchte ich mich bei den beiden Schitourengehern sehr herzlich bedanken, deren am 13. und 14.12.2012 angelegte Schispur von Mitterndorfer Seite auf das Hochmühleck ich heute mitbenutzte. Knapp unterhalb der Goseritzalm waren sie mir bei der Abfahrt begegnet.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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