Bei den heurigen spätherbstlichen Schneeverhältnissen in den Bergen ist es nicht unbedingt einfach, sich für eine bestimmte Tourenart zu entscheiden. Schitouren sind derzeit noch kaum ein Thema und bei anspruchsvolleren Felsrouten gilt es die Hangausrichtung ganz besonders zu beachten, da in den Schattseiten doch gefährliche Schneefelder liegen können.

Für meine Lieblingstouren – ausgedehnte und “tagesausnutzende Wander-Expeditionen” bieten sich derzeit vor allem Schneeschuhe an. Und bei Schneeschuhtouren spielt auch die Schneegrenze und die Schneehöhe nicht unbedingt eine so große Rolle, da man die Schneeschuhe bei aperen Verhältnissen sehr einfach am Rucksack verstauen kann.

Die Entscheidung für die Tourenart war also gefallen: Eine Schneeschuhtour sollte es heute am Samstag, den 21.11.2009 bei hervorragenden Wetterverhältnissen werden.

Als Tourengebiet hatte ich mir die nördlichen Schladminger Tauern auserwählt. Und zwar wollte ich im hinteren Großsölktal in der kleinen Ortschaft St. Nikolai im Sölktal starten und auf den Großen Knallstein aufsteigen.

Die Lage des Großen Knallstein in Österreich

Das Tourengebiet westlich von St. Nikolai im Sölktal

Der Routenverlauf über Kaltherberghütte und Klafterseen zum Gipfel

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304

Mit dem Großen Knallstein war das Tourenziel insofern gut gewählt, als das Gelände durch seine ostseitige Ausrichtung beim Aufstieg überwiegend in der wärmenden Sonne lag.

Der unterste Wegabschnitt war großteils aper. Erste nennenswerte Schneefelder gab es im Bereich der Kaltherberghütte (1.608). Die Schneeschuhe angelegt habe ich aber erst nach der nächsten Geländesteilstufe beim Unteren Klaftersee (1.884).

Beim Unteren Klaftersee mit Blick auf den Gr. Knallstein

Zunächst habe ich noch versucht, einer einsamen, gefrorenen Fußspur im Schnee zu folgen, die Schrittlänge des Wanderers, der die Route nur im Abstieg beschritt, war mir aber für den Aufstieg zu groß, und da ich bei jedem dritten oder vierten Schritt im Harschdeckel einbrach, griff ich auf die Unterstützung meiner MSR Denali Evo Ascent zurück – meine bevorzugten Schneeschuhe auf steileren Hängen, die sich in meinen bisherigen Schneeschuh-Vergleichstests als Alpinsieger behaupten konnten.

Die letzten etwa 340 Höhenmeter legte ich über den abgeblasenen und weitgehend aperen Südostrücken am Wandersteig bzw. über trockene, braune Grasbüschel und Blockgestein wieder auf Bergschuhen zurück. Wer jetzt nachgerechnet hat, wird feststellen, dass das Schneeschuhgelände nicht allzu viele Höhenmeter aufwies. Aber vor allem im Abstieg war ich mit ihrer Unterstützung ungleich schneller.

Über den aperen Südostrücken auf den Vorgipfel

Die Fernsicht war etwas getrübt, das Wetter aber vom Feinsten, zudem wehte kaum Wind. Beim Abstieg  wanderte ich auf Grund der vorgerückten Stunde dann überwiegend im um diese Jahreszeit bereits früh hereinbrechenden Schatten.

Im Umfeld der Kaltherberghütte hat ein Jäger mit seinen krachenden Schüssen die stille Idylle des Waldes kurzzeitig unterbrochen und wohl auch mindestens einem Tier das Leben genommen.

Der Große Knallstein ist mit 2.599 Meter Höhe zwar einer der höchsten Wandergipfel der nördlichen Schladminger Tauern, kann vom konditionsstarken Wanderer aber relativ unschwierig erreicht werden.

Weitere Touren auf den Großen Knallstein:

Wandertour im Sommer: Über die Kaltherbergalm auf den Großen Knallstein

Gratwanderung im Herbst: Über Mittereck und Seekarlspitz auf den Großen Knallstein

Touren auf Nachbargipfel:

Wandertour auf Karlspitz und Kleinen Knallstein

Schneeschuhtour auf den Schönwetter – diese Tour soll aber wegen des “Wintereinstandsgebietes für Gemsen” nicht mehr nachvollzogen werden !

Weitere Informationen zu dieser Tour:

Tourenstatistik im Tourenbuch

Alle Tourenfotos im Tourenalbum

 

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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